
Ibiza verzeichnet laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera einen spürbaren Rückgang des Familientourismus, der auf die gestiegenen Preise für Flüge, Unterkünfte und Freizeitangebote zurückzuführen ist. Immer mehr Hotels und touristische Angebote richten sich inzwischen ausschließlich an Erwachsene, wodurch die Insel an Attraktivität für Familien verliert.
Diese Entwicklung war Thema einer Podiumsdiskussion beim 11. Kongress der Ferienhausvermieter (AVAT) im Hotel Torre del Mar. Laut José Antonio Llano, Präsident der AVAT, habe die Saison „keineswegs schlecht, aber unregelmäßig“ ausgesehen – geprägt von kürzeren Aufenthalten und einem veränderten Gästetyp. Grund sei vor allem die allgemeine Preissteigerung, die den Familienurlaub zunehmend unerschwinglich mache.
Der Anteil der Ferienwohnungen am Familientourismus liegt derzeit bei nur 6 Prozent, obwohl es auf Ibiza rund 18.000 touristische Plätze in 2.400 Ferienhäusern gibt. Llano warnte, dass sich der Fokus vieler Gäste vom klassischen Familienurlaub hin zu einem freizeit- und nachtlebenorientierten Publikum verschiebe.
Auch José Manuel Soriano vom Fomento del Turismo bestätigte, dass der Kaufkraftverlust der Mittelschicht dazu führt, dass weniger Familien kommen. Dennoch bleibt Ibiza für viele ein Sehnsuchtsort: Rund 64 Prozent der Familien, die einmal hier waren, kommen wieder.
Mit Initiativen wie dem Qualitätssiegel „Ibiza Family Moments“, das familienfreundliche Angebote bündelt, versuchen Institutionen gegenzusteuern. Doch bei einem durchschnittlichen Urlaubspreis von 2.400 bis 2.600 Euro pro Person für 5 bis 7 Tage weichen viele Familien auf günstigerer Ziele wie die Türkei, Kroatien oder Griechenland aus.
„Diese Länder bieten zwar Familienangebote, aber nicht die Vielfalt und Qualität Ibizas“, betonte Daniel Marí, Präsident von FECOEV, der dennoch hofft, dass Familien bereit seien, mehr für das besondere Erlebnis Ibiza zu bezahlen.















