
Eine der berühmtesten und luxuriösesten Segelyachten der Welt kreuzt derzeit zwischen Ibiza und Formentera: die „Creole“. Die rund 65 Meter lange klassische Dreimast-Goletta gehört der Familie Gucci und gilt als eines der größten Segelschiffe ihrer Art, das noch in Betrieb ist. Laut der Tageszeitung Diario de Ibiza liegt der Wert des Schiffs bei etwa 18 Millionen Euro.
Ursprünglich 1927 unter dem Namen „Vira“ gebaut, wurde das Schiff während des Zweiten Weltkriegs von der britischen Marine genutzt und militärisch umgerüstet. Nach Kriegsende kam es in schlechtem Zustand zurück und wechselte mehrfach den Besitzer, darunter in den 1950er Jahren der französische Komponist Maurice Ravel. 1983 erwarb Maurizio Gucci das Schiff und ließ es in vierjähriger Arbeit umfassend restaurieren.
Die „Creole“ bietet Platz für 11 Gäste und 15 Crew-Mitglieder. Heute gehört sie den Gucci-Töchtern Alessandra und Allegra. Doch nicht nur ihre Eleganz macht das Schiff besonders – auch die Legende eines Fluches umgibt die Yacht. In den Jahrzehnten nach ihrer Jungfernfahrt ereilten mehrere Besitzer persönliche Tragödien oder finanzielle Rückschläge. Selbst als der amerikanische Millionär Maurice Strong das Schiff einst für seine Frau kaufte, soll die Beziehung kurz darauf zerbrochen sein.
Trotz der düsteren Mythen verlieh Maurizio Gucci dem Schiff neuen Glanz. Er betrachtete es als schwimmendes Symbol des Gucci-Luxus und nutzte es für Events und Familienurlaube. 1995 wurde Maurizio Gucci in Mailand ermordet – mutmaßlich auf Anordnung seiner Exfrau Patrizia Reggiani. Auch wenn die „Creole“ nicht direkt betroffen war, wurde sie durch ihre enge Verbindung zu Maurizio ein emotional aufgeladenes Symbol innerhalb der Gucci-Geschichte.
Gucci – Vertraute berichteten in Interviews, dass Maurizio an Bord der „Creole“ oft Ruhe fand und über das Erbe seines Namens und die Zukunft des Unternehmens reflektierte, das er kurz vor seinem Tod verkauft hatte.















