
Zwei beliebte Strände im Süden Ibizas bleiben vorübergehend geschlossen – aus ganz unterschiedlichen, aber gleichermaßen gravierenden Gründen – so die Tageszeitung Diario de Ibiza
Im Fall der Platja d’en Xinxó kam es Anfang April zu einem Zwischenfall bei Reinigungsarbeiten am Strand. Nach Angaben der Bürgerinitiative Salvem sa Badia de Portmany habe das Gewicht eines Traktors der Firma Herbusa eine marode Abwasserleitung beschädigt, woraufhin massenhaft ungeklärte Abwässer ins Meer gelangten. Die Leitung verläuft unter dem Sand in der Nähe einer Pumpstation. Es handelte sich um ein bereits betagtes Rohrstück, das nur notdürftig ersetzt wurde. Eine Ausgrabung entlang der Uferlinie ermöglichte es, die Abwässer per Lkw abzupumpen und ein weiteres Eindringen ins Meer zu verhindern.
Kritik äußert Salvem sa Badia jedoch daran, dass keine Wasseranalysen vorgenommen und keine Warnhinweise an die Bevölkerung ausgegeben wurden – obwohl sich zu diesem Zeitpunkt bereits Menschen im Wasser aufhielten. Die Organisation fordert deshalb eine Überarbeitung der Alarmprotokolle und regelmäßige Mikrobiologische Kontrollen, um die Gefahr durch E.coli-Bakterien einzudämmen. Der jüngste Vorfall reiht sich ein in eine lange Liste von Fäkalienkontaminationen in der Bucht von Cala de Bou, deren veraltetes Abwassersystem als Ursache gilt.
Währenddessen verkündete der Bürgermeister von Sant Josep, Vicent Roig, auch den Badeverbot für die Bucht es Bol Nou. Grund dafür sind wiederkehrende Felsabbrüche, die eine akute Gefahr für Badegäste darstellen. Ein entsprechendes Gutachten der Küstenschutzbehörde veranlasste den sofortigen Erlass zur Sperrung. „Die Sicherheit der Badegäste steht über allem“, betonte Roig.
Im Rahmen der Präsentation des neuen Strandreaktivierungsplans für den Sommer 2025, mit einem Gesamtbudget von über 3,7 Millionen Euro, kündigte die Gemeindeverwaltung Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit, Sauberkeit und Nachhaltigkeit an. Dazu gehören unter anderem neue Rettungstürme, feinere Netze zur Entfernung von Mikroplastik, Hybridfahrzeuge für den Rettungsdienst sowie gezielte Reinigungsaktionen des Meeresbodens. Elf Strände werden in diesem Jahr schrittweise mit Rettungsschwimmerdiensten ausgestattet, beginnend mit Platja d’en Bossa, ses Salines und anderen Hauptbadeorten.
Anmerkung der Redaktion Platja d'en Xinxó befindet sich in der Cala de Bou,
Es Bol Nou ist bei Sa Caleta.