Ihre nützliche Rolle als Schädlingsbekämpfer macht Fledermäuse und Singvögel zum Mittelpunkt einer neuen Initiative der balearischen Regierung. Die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtet über die Veröffentlichung des Leitfadens „Fauna als Helfer gegen Waldschädlinge“, erstellt von der Behörde für Landwirtschaft und Umwelt. Dieses Projekt wurde durch Mittel aus der Nachhaltigkeitstourismussteuer (ITS) finanziert, besser bekannt als „Ökosteuer“.
Der Leitfaden hebt die Bedeutung von Tieren wie Fledermäusen und Vögeln hervor, die Schädlinge wie die Prozessionsspinner oder den Eichenwickler bekämpfen, indem sie diese als Nahrungsquelle nutzen. Um ihre Präsenz zu fördern, animiert der Leitfaden dazu, Nistkästen und Schutzunterkünfte zu bauen, die diese Tiere benötigen, um sich fortzupflanzen oder Schutz zu finden. Ziel ist es, die Bevölkerung für die wichtige Rolle dieser Arten im ökologischen Gleichgewicht der Balearen zu sensibilisieren.
Der Leitfaden, der in den kommenden Wochen an Schulen auf den Inseln verteilt wird, präsentiert eine Auswahl von etwa 15 Tierarten, darunter der in den Pityusen weit verbreitete Wiedehopf (Upupa epops). Dieser Vogel, der als einer der ersten im Dokument vorgestellt wird, ist bekannt dafür, die Raupen der Pinienprozessionsraupe direkt zu fressen. „Er brütet auf allen Inseln, mit Ausnahme von Sa Dragonera“, heißt es im Leitfaden.
Zu den weiteren erwähnten Arten gehören die Langflügelfledermaus (Tadarida teniotis), die sich fast ausschließlich von Schmetterlingen ernährt, sowie der Turmfalke (Falco tinnunculus), der flexibel ist und sogar in Fensterläden oder kleinen Balkonen nistet. Auch der Steinkauz (Otus scops) wird hervorgehoben, da er große Insekten wie Käfer und Grillen frisst.
Wie die Verfasser der Studie betonen, tragen diese Tiere durch ihre Ernährung entscheidend dazu bei, die Insektenpopulation zu regulieren und die Auswirkungen von Schädlingen zu minimieren. Vögel bevorzugen die Larven, während Fledermäuse ausgewachsene Insekten jagen. Da jedoch geeignete Nist- und Schutzplätze in den Wäldern fehlen, könnte ihre Zahl weiter sinken.
Dieses Projekt verdeutlicht, wie wichtig es ist, ein natürliches Gleichgewicht zu fördern, um die Biodiversität der Inseln zu bewahren und gleichzeitig Schädlinge auf umweltfreundliche Weise zu bekämpfen, so die Tageszeitung.