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Morddrohungen gegen die amtierende Regierungschefin

Ermittlungsbehörden nehmen balearischen Sprachfanatiker fest

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Die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens (Volkspartei PP). Foto: Tomás Moyà

Im Zusammenhang mit dem seit Jahren auf den Balearen schwelenden Sprachenstreit hat die Nationalpolizei einen Mann festgenommen, der der balearischen Regierungschefin Marga Prohens (Volkspartei PP) öffentlich mit dem Tode gedroht haben soll. Das gab die Ministerpräsidentin während einer Landtagssitzung am Dienstag bekannt. Wie aus einer Meldung der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera hervorgeht, war der Verdächtige bereits Anfang September vergangenen Jahres festgenommen worden. Der Fall liege derzeit bei Gericht, eine förmliche Anklage sei noch nicht erhoben worden.

Einstimmigen Medienberichten zufolge wurde Prohens in einem Beitrag auf der Onlineplattform X (vormals Twitter) Ende August 2023 mit dem Tode bedroht. Die Ermittler legen dem Festgenommenen zur Last, einen Beitrag der Sprachhüter Joves per la llengua auf seinem eigenen X-Account mit einer Todesdrohung versehen zu haben. Dazu stellte der mutmaßliche Täter ein Foto der inzwischen aufgelösten katalanischen Terrororganisation Terra Lliure ins Netz, auf dem bewaffnete Mitglieder der Organisation zu sehen waren.

Mit dem weiterverbreiteten Beitrag der Sprachhüter und dem Foto der maskierten Terroristen wollte der Täter offenbar der Netzgemeinde klarmachen, was er gegen die Sprachpolitik der balearischen Landesregierung zu tun gedenkt. Die alarmierten Sicherheitsbehörden sahen es zumindest so. Nachdem die Leibwächter Prohens‘ Screenshots der öffentlich ausgestoßenen Todesdrohung gemacht hatten, reichten sie diese an die zuständige Nationalpolizei weiter. Diese, so die Zeitung, habe umgehend Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Nur eine Woche später konnte der mutmaßliche Urheber des Beitrags ausfindig und dingfest gemacht werden.

Der Vorsitzende von Joves per la llengua, Pau Emili Muñoz, lehnte am Dienstag gegenüber dem Blatt jegliche Anwendung von Gewalt ab. Zwar sehe seine Organisation die Sprachpolitik der derzeitigen Landesregierung durchaus kritisch und die katalanische Sprache als benachteiligt. „Eine Drohung gegenüber jemandem auszusprechen“ komme jedoch für ihn überhaupt nicht infrage. „Da muss man zwei Dinge völlig auseinanderhalten“, sagte Muñoz. Joves per la llengua kämpft seit Jahren dafür, dem Katalanisch deutlich mehr Bedeutung im öffentlichen Leben auf den Balearen beizumessen.

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