Die spanische Zentralregierung hat die Berechnungskoeffizienten für die kommunale Wertzuwachssteuer („Plusvalía“) angehoben, wie aus dem Gesetzesblatt (Boletín Oficial del Estado, BOE) vom 24. Dezember hervorgeht. Diese Änderung betrifft Immobilientransaktionen, Erbschaften und Schenkungen. Laut der Tageszeitung Diario de Ibiza können die Mehrkosten je nach Kommune zwischen 30 % und 40 % liegen.
Der Steuerexperte Alejandro del Campo von der Kanzlei DMS Legal kritisiert, dass die Grundlage zur Festlegung dieser Koeffizienten intransparent sei, obwohl sie erhebliche finanzielle Auswirkungen habe. In der Regel werden diese jährlich über das Staatshaushaltsgesetz angepasst. Da die Verabschiedung dieses Gesetzes jedoch aufgrund fehlender Mehrheiten im Parlament unsicher sei, habe die Regierung von Pedro Sánchez die Anpassung per Königlichem Dekret vorgenommen.
Die Steuer erfasst die Wertsteigerung von urbanen Grundstücken bei einem Eigentümerwechsel. Grundlage ist der Katasterwert des Bodens, der mit einem von der Regierung vorgegebenen Koeffizienten multipliziert wird. Dieser liegt zwischen 10 % und 35 % des Katasterwerts. Die Kommunen setzen anschließend einen weiteren Prozentsatz fest, der die endgültige Steuerlast bestimmt. Dieser liegt zwischen 15 % und 30 %.
Ein Beispiel verdeutlicht die Auswirkungen: Ein Grundstück mit einem Katasterwert von 100.000 Euro, das neun Jahre im Besitz des Verkäufers war, unterlag bisher einem Koeffizienten von 15 %, der 2025 jedoch auf 21 % steigt. Dies bedeutet, dass die Steuerlast von 4.500 Euro auf 6.300 Euro ansteigt – eine Erhöhung von 40 %.
Für Immobilien, die über 17 Jahre oder länger gehalten wurden, gibt es leichte Steuerermäßigungen zwischen 4,3 % und 12,5 %, diese kompensieren jedoch nicht die allgemeinen Erhöhungen. Einige Gemeinden, wie Palma, haben Maßnahmen zur Entlastung beschlossen. Dort wird der Steuersatz 2025 von 25 % auf 21,5 % gesenkt. Zudem profitieren Erbschaften zwischen direkten Verwandten (Eltern, Kinder, Ehepartner) von einer Bonifikation von 95 % der Steuer.
Laut Del Campo führt die höhere Steuerbelastung dazu, dass Verkäufer diese Kosten in die Immobilienpreise einkalkulieren. In einem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt dürfte dies den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum weiter erschweren.