Die Umweltplattform Salvem sa Badia hat am Samstagabend gegen 18:30 Uhr einen mutmaßlichen Fäkalienaustritt am Strand von s’Estanyol in der Gemeinde Sant Josep festgestellt. Trotz eines Spazierwegs zwischen Quelle und Wasser sollen die verunreinigten Abwässer ins Meer gelangt sein, so die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera.
Der Vorfall ereignete sich in einem für Surfer reservierten Bereich, der mit einer schwarz-weiß karierten Flagge markiert ist und in dem das Baden verboten ist. Laut Angaben der Plattform wurde der Notruf 112 informiert, woraufhin ein Umweltagent der balearischen Regierung und die Polizei von Sant Josep eingeschaltet wurden.
Ein Mitarbeiter der Reinigungsfirma Brillant wurde laut Beobachtungen der Plattform beim Säubern einer verstopften Leitung gesehen. Ursache war offenbar ein Fettpfropf, wie er durch fehlerhafte Entsorgung von Feuchttüchern und Ölen entsteht – ein auf Ibiza verbreitetes Problem.
Besorgniserregend ist laut der Plattform insbesondere, dass das schlecht riechende Schmutzwasser eine große Pfütze mit Filtrationen hinterließ. Unklar sei, ob der Strand offiziell gesperrt wurde und ob eine Wasseranalyse eingeleitet wurde, wie es das Protokoll in solchen Fällen vorsehe.
Die Gemeinde Sant Josep teilte am Sonntag mit, dass keine offizielle Kenntnis des Vorfalls vorliege, kündigte aber an, am Montagmorgen Proben zu entnehmen. Ein von Salvem sa Badia zur Verfügung gestelltes Video zeigt den Vorfall, jedoch ist nicht deutlich erkennbar, ob die Flüssigkeit das Meer erreicht.
Am Sonntagnachmittag waren an der Stelle vor einem Kanalschachtdeckel noch immer Spuren der Flüssigkeit zu sehen.