
Eivissas Bürgermeister Rafa Ruiz hat am Mittwoch eine Einheit der Ortspolizei angekündigt, die sich ausschließlich um das Aufspüren nicht genehmigter Ferienwohnungen kümmern soll. Die Eigentümer dieser Wohnungen kritisierte er scharf und machte sie zugleich für die Wohnungsmisere mitverantwortlich, die auf der Insel für soziale Spannungen sorge. Diese “kleinen Hoteliers” bezeichnete Ruiz zudem als “Krebsgeschwür” des Wohnungsmarkts. Die neue Polizeieinheit werde voraussichtlich “Ende des Sommers” ihre Arbeit aufnehmen können, gegenwärtig befänden sich die Beamten noch in einer entsprechenden Weiterbildung.
Als Grundlage dient der Stadt ein aktuelles Wohnungsbarometer, das in Zusammenarbeit mit der Balearen-Universität UIB (Ibiza Live Report berichtete) zwischen Mai und Oktober 2022 ausgearbeitet wurde. Aus diesem geht unter anderem hervor, dass es in Eivissa nachweislich 298 illegale Ferienwohnungen gibt. Die Dunkelziffern schätze man aber deutlich höher ein, sagte Ruiz, und verwies dabei auf schätzungsweise 3700 Wohnungen, die im Rahmen des Wohnungsbarometers nicht eindeutig erfasst werden konnten. Dabei handelt es sich zumeist um Wohnungen, zu denen den Mitarbeitern der Zutritt verweigert worden war.
Verantwortlich für die Verfolgung und Ahndung nicht genehmigter Ferienwohnungen ist der Inselrat. Eivissas Bürgermeister bezeichnete dessen Arbeit in diesem Zusammenhang aber als „wenig effektiv“.