
Die balearische Regierung hat dem spanischen Ministerium für Transport vorgeschlagen, Betriebseinschränkungen aufgrund von Fluglärm am Flughafen Ibiza zu prüfen. Dies betrifft sowohl eine Begrenzung der lautesten Flugzeuge als auch ein Verbot für deren Nachtbetrieb. Laut der Tageszeitung Diario de Ibiza ist dies Teil der vierten Phase des Maßnahmenplans gegen Fluglärm, der bis 2028 umgesetzt werden soll.
Ziel sei es, die Lärmbelastung zu senken und die Vorgaben der Europäischen Union zum sogenannten „Null-Verschmutzungsplan“ für 2030 zu erfüllen.
Der Flughafen Ibiza erhebt bereits eine zusätzliche Gebühr für laute Flugzeuge, die bis zu 140 % höher in der Nacht und 70 % höher am Tag ausfällt. Die Regelung wird aber als wenig effektiv angesehen, da die betroffenen Maschinen ohnehin kaum noch in Ibiza landen.
Obwohl zunehmend leisere Modelle wie die Boeing 737 MAX eingesetzt werden, sieht der Plan weiteres Verbesserungspotenzial, zum Beispiel mit Anreizen zur Modernisierung der Flotten, insbesondere für Nachtflüge.
Bisher gibt es keine konkreten Einschränkungen für den Flugverkehr, aber das Ministerium schließt sie für die Zukunft nicht aus. Sollte sich bis 2028 keine signifikante Verbesserung zeigen, könnten laut Plan operative Einschränkungen eingeführt werden.
Ein weiteres bestehendes Verfahren zur Lärmreduktion ist der sogenannte kontinuierliche Sinkflug, bei dem gestaffelte Anflüge vermieden werden. Laut Angaben von 2022 wurde diese Technik bereits bei 52 % der Flüge auf Ibiza angewendet.
Der Vorschlag der Balearen beinhaltet zudem eine Ausweitung der Standard-Lärmvermeidung auch auf Zeiten mit geringer Verkehrsdichte, sofern die Flugsicherung zustimmt.
Neben der Kontrolle des Flugverkehrs sieht der Plan auch Maßnahmen zur Raumordnung vor, da die Zahl der betroffenen Bewohner außerhalb der bestehenden Lärmschutzzonen steige. Nahe der Ostseite der Landebahn gibt es Zonen, die Lärmwerte über den empfohlenen Richtlinien aufweisen. Die Regierung fordert daher strengere Überwachungsmechanismen, um unkontrollierte Bebauung zu verhindern, sowie eine bessere Einbindung der Kommunen in die Stadtplanung . Zudem wird eine gesetzliche Neuordnung des Flughafenlärmschutzes diskutiert.
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen oder striktere Restriktionen ab 2028 unvermeidlich werden, so die Tageszeitung.