Laut eines Artikels in der Tageszeitung Diario de Ibiza verliert der historische Stadtteil La Marina nach und nach einige seiner alteingesessensten Geschäfte und nur wenige hielten das ganze Jahr über durch. Calzados Ferrer, ein Schuhgeschäft, bleibt auch in den Wintermonaten aktiv, obwohl es erst im März oder Anfang April wieder für die Kundschaft öffnet. In dieser Zeit nutzt der Besitzer die Gelegenheit für Wartungsarbeiten, um den Fortbestand des vor 80 Jahren von seinem Großvater gegründeten Familienunternehmens zu sichern.
In einem von Gentrifizierung geprägten Viertel gehört Ferrer zu den letzten traditionellen Betrieben. Er zeigt sich pessimistisch: „In zehn Jahren wird es keinen dieser Läden mehr geben“, sagt er. Dies werde durch einen weiteren Rückschlag für die Veränderung des Viertels bekräftigt: die Schließung der historischen Bar San Juan. Wenn alles gut gehe, sei es nur eine vorübergehende Schließung, denn die Eigentümer möchten, dass das Geschäft unter neuen Leitung weitergeführt wird. Voraussetzung sei aber, dass die charakteristischen Merkmale des Lokals vollständig bewahrt würden.
La Marina hat viele Veränderungen durchlebt. Ein Jahrhundert altes Geschäft, das trotz zahlreicher Kaufangebote fortbesteht, ist eine Hutfabrik, die seit 1916 besteht. Sie wird heute in dritter Generation geführt. Auch einige historische Schmuckgeschäfte haben die Zeiten überdauert.
Die Inhaber dieser Läden beklagen die Veränderungen im Viertel und weisen auf den Verlust der Nachbarschaft sowie auf die steigenden Lebenshaltungskosten hin, die es erschweren, geeignetes Personal zu finden. Das Stadtviertel, einst ein pulsierendes Zentrum, hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Vielfalt eingebüßt, und die traditionellen Geschäfte kämpfen ums Überleben.
Die Zeitung zeigt eine Bildergalerie mit den traditionellen Läden HIER