Die Nationalpolizei hat auf Ibiza in der vergangenen Woche eine mutmaßliche Betrügerin festgenommen, die unter Verdacht steht, ein Haus mitsamt dem Eigentümer vermietet zu haben. Einer Meldung der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera zufolge hatte alles harmlos angefangen: Im November vergangenen Jahres kontaktierte der Eigentümer des Hauses in der Inselmitte die Immobilienmaklerin, mit dem Anliegen, einen Mieter für sein Anwesen zu finden. Nach diversen Besichtungen, so die Zeitung unter Berufung auf Polizeiangaben, änderte der Eigentümer jedoch seine Meinung und bat die Maklerin, sein Haus aus dem Angebot zu nehmen.
Doch damit wollte sich die Immobilienberaterin offenbar nicht abfinden. Sie behielt die Anzeige im Internet und fand kurz darauf einen Interessenten, der sich einverstanden erklärte, die Jahresmiete in Höhe von 45.000 Euro im Voraus zu bezahlen. Darüber hinaus, so die Zeitung, sei ein Vertrag mit der Option aufgesetzt worden, dass der Mieter das Haus käuflich erwerben könne. In diesem Fall würde die gezahlte Jahresmiete vom Kaufpreis abgezogen werden.
Als der Mieter Anfang Januar mit Sack und Pack vor seinem vermeintlich angemieteten Haus stand und einziehen wollte, erlebte er jedoch eine Überraschung: In dem Haus wohnte der Eigentümer. Beiden, so die Zeitung, sei schnell klar geworden, dass hinter dem Deal nur besagte Immobilienmaklerin stecken konnte. Die beiden Männer erstatteten Anzeige bei der Polizei. Am vergangenen Mittwoch nahmen die Ermittler die 36 Jahre alte Spanierin in einem Café in Eivissas Stadtteil Can Misses schließlich fest. Der Frau, die polizeilich in der Vergangenheit bereits durch ähnliche Delikte aufgefallen war, werden Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen.
