
Eine Explosion in einem illegal betriebenen Kfz-Werkstattbetrieb auf einer Finca auf Ibiza hat am Dienstagmorgen für erhebliche Aufregung gesorgt. Gegen 10.30 Uhr ging eines der dort abgestellten Fahrzeuge in Flammen auf. Dichter schwarzer Rauch und hohe Flammen machten den Einsatz der Feuerwehr erforderlich, die ein Übergreifen des Feuers auf Nachbarhäuser verhindern konnte. Laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera hätten die Folgen weitaus schwerwiegender sein können.
Der Vorfall ereignete sich auf einem Grundstück, dessen Mieter dort seit 2023 ohne Genehmigung als Mechaniker arbeitet. Die Eigentümer hatten bereits mehrfach versucht, den Mietvertrag zu kündigen und klagen derzeit vor Gericht. „Wir wohnen direkt daneben und haben seit zwei Jahren versucht, ihn loszuwerden. Die Polizei fand damals über 30 abgestellte Fahrzeuge. Jetzt warten wir auf das endgültige Urteil – und gestern explodierte auch noch ein Auto“, erklärte die Familie gegenüber der Zeitung.
Die Betroffenen berichten zudem von Bedrohungen und Schikanen. Seitdem sie den Mann auf seine Aktivitäten aufmerksam gemacht hätten, sei der Druck immer stärker geworden. Er habe das Gelände mit Planen abgedeckt, Werkzeuge und Fahrzeugteile überall verteilt und sogar nachts Reparaturen durchgeführt. In einem privaten Ermittlungsbericht, den die Familie in Auftrag gegeben hatte, wird die Finca als improvisierte Werkstatt beschrieben – mit ausgebauten Autoteilen, Ölfässern und Schrottmaterial, obwohl das Grundstück nur zu Wohnzwecken vermietet ist.
Nach der Explosion nahm die Guardia Civil den Mann kurzzeitig auf, beschränkte sich jedoch auf die Aufnahme seiner Daten. Er habe behauptet, das explodierte Fahrzeug gehöre ihm nicht. Die Eigentümer haben inzwischen mehr als zehn Anzeigen gegen ihn erstattet – mit erheblichen finanziellen und psychischen Belastungen. Weder die Gemeinde noch der Inselrat von Ibiza hätten bislang reagiert, beklagt die Familie.
Im Oktober hatte sich zudem herausgestellt, dass der Mieter Überwachungskameras ohne Erlaubnis installiert hatte, deren Sichtfeld auch Bereiche des Nachbargrundstücks erfasste. Er soll außerdem wiederholt den Stromkasten manipuliert haben, was zu gezielten Stromausfällen führte. Darüber hinaus untervermiete er Zimmer an Dritte – ebenfalls ohne Zustimmung.
Die private Untersuchung brachte schließlich auch Verbindungen zu kriminellen Netzwerken ans Licht. In dem illegalen Werkstattbereich wurden Fahrzeuge entdeckt, die im Zusammenhang mit der 2024 aufgedeckten „Operación Yellow Crane“ standen, einer Aktion der Guardia Civil gegen eine Bande von Abschleppunternehmen und Hehlern.
Die Eigentümer hoffen nun auf eine gerichtliche Entscheidung, die dem unbefugten Mechaniker endgültig das Verlassen der Finca vorschreibt.















