Nach sechs Jahren illegaler Besetzung ist ein Restaurant in Sant Antoni auf Ibiza am Donnerstag von einer privaten Sicherheitsfirma geräumt worden. Laut einer Meldung der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera konnte das Lokal, in dem zuletzt das Café del Sol betrieben worden war, seinem neuen rechtmäßigen Eigentümer übergeben werden.
Demnach beauftragte dieser eine auf schnelle Lösungen von Hausbesetzungen spezialisierte Firma mit der Räumung des Objekts. Was die Räumungsexperten vorgefunden hätten, habe selbst deren schlimmste Befürchtungen übertroffen, so die Lokalzeitung. „Ich wusste, dass das Gebäude besetzt war, aber ich hätte nie gedacht, dass es in einem solch katastrophalen Zustand sein würde“, sagte dessen neuen Eigentümer Antonio Rodríguez gegenüber der Zeitung.
Die Innenräume des ehemaligen Restaurants sollen einer einer Müllhalde geglichen haben. Allerorts sollen Unrat, Exkremente von Hunden und Bauschutt gelegen haben. „Der Gestank war kaum zu ertragen“, so Rodriguez. Abgestandener Urin, Fäkalien und organische Abfälle hätten sich unter der sengenden Sommersonne Ibizas zu einem „unerträglichen Gemisch“ vereint. „Die hygienischen Zustände waren unzumutbar“, beschrieb Dani Esteve, Einsatzleiter der Räumungsfirma Desokupa, den Einsatzort.
Die Räumung sei dann erstaunlich friedlich verlaufen, so Esteve. Den langjährigen Besetzern, einem spanisch-mexikanischem Paar mit Hund, wurden zwei Optionen angeboten: freiwilliger Auszug mit Unterstützung beim Umzug und vorübergehender Unterkunft oder eine kontrollierte Zwangsräumung. Das Paar habe sich noch am selben Tag für die erste Variante entschieden, so die Zeitung weiter. Widerstandslos hätten sie kurz darauf das Gebäude verlassen.
Trotz der unhygienischen Zustände verloren die Nachbarn kaum böse Worte über das Besetzerpaar. „Es gab keine Beschwerden über unziviles Verhalten“, so ein Anwohner gegenüber der Zeitung.
Der neue Eigentümer will das Gebäude nach eigener Aussage zunächst einer umfassenden Sanierung unterziehen. Im Anschluss soll es in eine gehobene Apartmentanlage umgewandelt werden. „Dies wird nicht nur dem Objekt selbst, sondern dem gesamten Viertel zugutekommen“, so Rodriguez.