Seit diesem Wochenende wird in drei Gemeinden Ibizas der Müll nur noch in sehr eingeschränkter Form entsorgt. Mitarbeiter der Müllabfuhrunternehmen Herbusa und Es Vedrà machten der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera zufolge ihre Drohungen wahr und traten in den Streik. Betroffen seien die Entleerung der Container und die Straßenreinigung in den Gemeinden Santa Eulària, Sant Josep und Sant Joan.
Dem Streik, so das Lokalblatt, waren gescheiterte Gehaltsverhandlungen zwischen Unternehmen und der Gewerkschaft CCOO vorausgegangen. Auch ein Schiedsgericht habe nicht erfolgreich vermitteln können. Der als unbefristet angekündigte Streik begann in der Nacht auf Samstag. Ein Unternehmenssprecher kritisierte im Verlauf des Samstags, dass die Streikenden selbst das „gesetzliche Minimum“ an Arbeit nicht geleistet hätten.
Ein Gewerkschaftssprecher warf hingegen dem Reinigungsunternehmen Valoriza vor, den Streik in Teilen Sant Joseps untergraben zu haben. Auf einem von CCOO veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Fahrzeuge und Mitarbeiter Valorizas, das eigentlich nur für die Stadt Eivissa zuständig ist, am Samstag an der Platja d’en Bossa für Sauberkeit sorgten. Die Platja d’en Bossa gehört in weiten Teilen zum Gemeindegebiet Sant Joseps.
Der CCOO-Sprecher hegte gegenüber dem Lokalblatt den Verdacht, dass Tourismusunternehmer der Platja d’e Bossa hinter der Aktion stehen. Sant Joseps Bürgermeister Vicent Roig sagte, dass er über die Aktivitäten Valorizas in seiner Gemeinde informiert worden sei. „Wir haben aber keinerlei vertragliche Verbindung mit dem Unternehmen“, so Roig.
