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Diario de Ibiza lud zum politischen Sommertalk

„Die Ferienvermietung macht dem Wohnungsmarkt den Garaus!“

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Bildschirmfoto 2023 08 13 Um 7.09.06 PM

Die Tageszeitung Diario de Ibiza lud am vergangenen Wochenende zum mittlerweile traditionellen Sommerplausch von Presse und führenden Lokalpolitikern. Gekommen sind sie schließlich alle, die Präsidenten der beiden Inselräte von Ibiza und Formentera sowie sämtliche Bürgermeister Ibizas. Ein zentrales Thema musste offenbar nicht lange gesucht werden: „Die Wohnungsnot ist gegenwärtig das dringenste Problem auf beiden Inseln“, sagte einleitend Cristina Martín, Chefredakteurin der Zeitung.

Widersprechen wollte der Journalistin keiner aus der illustren Runde. Im Gegenteil, der Präsident des Inselrates von Ibiza, Vicent Marí, fand klare Worte. „Die Ferienvermietung macht dem Wohnungsmarkt den Garaus. Es ist ein Drama. Die Lösung ist aber nicht, deshalb einfach mehr zu bauen.“ Vielmehr befürwortet Marí eine härtere Gangart gegen schwarze Schafe, also jene Vermieter, die ohne entsprechende Genehmigung Wohnraum tageweise an Urlauber vermieten. Diese sollten wie illegale Bauvorhaben behandelt werden: „Versiegeln und dichtmachen!“ Dass die Rechtslage diese Vorgehensweise derzeit nicht zulasse, bedauerte Marí zutiefst. Ein Bußgeldverfahren ziehe sich bis zu anderthalb Jahre hin, sei mit viel Verwaltungsaufwand verbunden und „am Ende sehen wir oft nicht einmal das Geld“, klagte Marí.

Sant Antonis Bürgermeister Marcos Serra will durchaus eine erhöhte Bautätigkeit in seiner Gemeinde festgestellt haben. Insbesondere Bauvorhaben für Mehrfamilienhäuser würden regelmäßig eingereicht werden. Ein automatische Lösung der Wohnungsnot sei dies aber längst nicht. „Da werden Mieten verlangt, die kein normaler Mensch bezahlen kann. Und letztlich landen diese neuen Wohnungen wieder auf dem Markt für Ferienvermietungen.“ Nach Meinung von Santa Eulàrias Bürgemeisterin Carmen Ferrer geht kein Weg daran vorbei, Besitzern von Wohnraum das Langzeitvermieten mit Anreizen schmackhaft zu machen.

Nicht nur die Ballungsgebiete, auch das Land ist nach Ansicht der stellvertretenden Chefredakteurin Rita Vallès längst in fester Hand der Ferienvermietung. „Sobald die Kinder die Finca von ihren Eltern erben, wird vermietet.“ Inselratspräsident Marí und die anderen Anwesenden zollten ihr bei. Auf Formentera, so dessen Präsident des Inselrates, Llorenç Córdoba, sei man in dieser Hinsicht sogar noch eine Eskalationsstufe weiter. „Im Sommer werden selbst Garagen und Ställe zu Wahnsinnspreisen vermietet.“ Und dann gebe es noch eine weitere Praxis, die er nicht gutheiße, aber die völlig legal sei. „Manches Unternehmen mietet Wohnungen zwar das ganze Jahr über, aber nutzt sie nur zwei Monate, und zwar für ihre Saisonarbeiter.“

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