Dem Inselrat von Ibiza bereiten die privaten Chauffeurdienste (Vehículo de Transporte con Conductor, VTC) zunehmend Sorgen. Derzeit warteten im Mobilitätsdezernat sage und schreibe 12 000 Anträge auf Bearbeitung. Der Grund: Der Europäische Gerichtshof hatte vor Kurzem einer Obergrenze für diese Fahrdienste in Barcelona eine Absage erteilt. Infolgedessen, so der verantwortliche Dezernent Mariano Juan, sei auf Ibiza das „VTC-Fieber“ ausgebrochen. Allerdings betreffe das Urteil ausschließlich die katalanische Hauptstadt, glaubt Juan. „Wir werden jeden einzigen Antrag ablehnen. Es kann nicht angehen.“
Allerdings ist sich der Mobilitätsdezernent durchaus bewusst, dass früher oder später die EU auch ihre Fühler auf die Balearen ausstreckt. Derzeit gilt auf den Inseln, dass auf 6,74 Taxis ein privates VTC-Fahrzeug kommen darf. Nur fiel auch dieses Deckelung bereits der Justiz zum Opfer. Nach Informationen der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera korrigierte ein Richterspruch unlängst dieses Verhältnis zugunsten der privaten Chauffeurdienste. Demnach stehe das Verhältnis gegenwärtig nur noch bei 3:1 für die Taxis. „Chauffeurdienste und Taxis sind zwei völlig verschiedene Dienstleistungen“, so Juan, „letztlich müssen sie das Zusammenleben lernen“.
Nach Ansicht von Juan sollte sich die Landesregierung sputen, eine Regelung zu finden, die sowohl dem freien Wettbewerb, auf den sich der Europäische Gerichtshof in seinem Urteil stützt, als auch den Bedürfnissen der alteingesessenen Taxibranche Rechnung trage. Schätzungsweise drei bis vier Jahre blieben den Inseln noch, eine rechtliche Lösung zu finden, glaubt Juan.