
Die Zahl der auf Airbnb angebotenen Ferienvermietungen auf Ibiza ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Während im Mai 2024 noch über 4.100 Unterkünfte auf der Plattform gelistet waren, waren es im Mai dieses Jahres nur noch 3.182. Davon wiesen 1.827 Inserate eine Tourismuslizenznummer aus, 1.354 Anzeigen enthielten keine entsprechende Angabe. Das Fehlen einer Lizenznummer bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass das Angebot illegal ist.
Ein im Frühjahr unterzeichneter Vertrag zur Zusammenarbeit zwischen der Inselregierung und Airbnb sieht vor, dass ab Mitte September alle Kurzzeitvermietungen ohne gültige Registrierungsnummer automatisch gelöscht werden. Nur wer eine Lizenznummer angibt, darf seine Unterkunft dann weiterhin über Airbnb anbieten. Damit wolle man gemeinsam gegen nicht genehmigte touristische Vermietungen auf der Insel vorgehen, erklärten beide Seiten.
Laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera sprach Vicent Marí, Präsident des Inselrats, am Donnerstag von einem wichtigen Wendepunkt. Das neue Verfahren sei ein konkretes Ergebnis des Memorandums mit Airbnb. Es erschwere den Zugang für Anbieter, die sich nicht an die Regeln hielten. Ibiza bleibe damit Vorreiter im Kampf gegen illegale touristische Aktivitäten.
Im Jahresvergleich zeigt sich die Wirkung der Maßnahme deutlich: Im Mai 2024 waren noch 2.647 Anzeigen ohne Lizenz auf der Plattform verzeichnet, ein Jahr später sind es nur noch 1.354.
Auch Enrique Gómez Bastida, Direktor für das Thema illegale Vermietungen auf Ibiza, lobte die Kooperation mit Airbnb. Man habe damit ein wirksames Instrument gegen die Überbelegung der Insel gefunden. Das Modell finde inzwischen Nachahmer in anderen Regionen wie Murcia und den Kanarischen Inseln, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hätten.
Parallel dazu wurde auch mit dem Inselrat von Formentera ein Abkommen geschlossen, das eine nachhaltige und regelkonforme touristische Entwicklung fördern soll. Airbnb verpflichtete sich, dortige Inserate ohne korrekte Registrierungsnummer zu löschen und eine Informationskampagne für Gastgeber durchzuführen. Das System akzeptiert künftig nur noch einheitliche Formate für Lizenznummern und wird Inserate ohne diese Angabe automatisch blockieren.