Der Guardia Civil gehen auf Ibiza allmählich die Beamten aus: Laut einer Meldung der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera verlassen noch in dieser Woche vier Polizisten der Verkehrseinheit Tráfico die Insel. Zwei weitere, so die Zeitung unter Berufung auf Angaben der Gewerkschaft Jucil, sollen im Laufe des Jahres ihren Dienst auf der Insel quittieren. Damit blieben der Einheit, die zumeist auf Motorrädern ihren Dienst tut, lediglich zwei Beamte erhalten. Jucil-Sprecher Tomás Quesada gibt es auf Ibiza 13 Planstellen, fünf seien bereits jetzt unbesetzt.
Quesada bezweifelte gegenüber der Zeitung, dass es der Guardia Civil gelingt, die Personaldecke in absehbarer Zeit wieder aufzustocken. „Kein Mensch will auf den Balearen seinen Dienst antreten.“ Die Gründe lägen auf der Hand und seien längst jedermann bekannt. Während Polizisten in den beiden Exklaven Ceuta und Melilla monatlich einen Bonus von etwa 700 Euro einstrichen, „gibt es auf Ibiza nicht einmal 100 Euro mehr auf der Lohnabrechnung“, sagte Quesada. „Es gibt nicht eine einzige Einheit der Guardia Civil auf den Balearen, in der alle Planstellen besetzt sind.“
Für den Jucil-Sprecher führt kein Weg daran vorbei, die offenen Stellen mit höheren Ausgleichszahlungen zu besetzen. Dass dies funktioniere, so Quesada, habe jüngst das balearische Gesundheitsministerium vorgemacht. Fehlende Onkologen im staatlichen Krankenhaus Can Misses habe man nur über ein kräftiges Plus bei den Zuschlägen für Ibiza begeistern können. „Die Balearen sind für jeden Beamten die Hölle, vor allem, wenn sie eine Familie haben“, sagte Quesada. Dann bliebe nach Abzug der Miete kaum mehr etwas vom Gehalt übrig.