
Die Landwirtschaft auf Ibiza steht vor einer ernsten Herausforderung: Die Mandelbäume im Pla de Corona befinden sich in einem alarmierenden Zustand. Die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera berichtet, dass die Ernte in den letzten fünf Jahren um 15 Tonnen zurückgegangen sei.
Laut Toni Tur Boned, Präsident der Landwirtschaftskooperative von Sant Antoni, seien viele Mandelbäume abgestorben und nicht ersetzt worden, was das Fortbestehen des Anbaus auf der Insel gefährde. Die Ersatzrate ist negativ, erklärt er. Neben der fehlenden Neupflanzung verschlimmern Klimawandel, Schädlinge und das Verschwinden professioneller Landwirte die Situation. Ein weiterer Faktor sei das Fehlen kalter Wintertage, was die Blütezeit der Bäume beeinträchtige.
Plagen wie Käfer, die die Wurzeln zerstören und die gefährliche Bakterie Xylella fastidiosa setzen den Bäumen ebenfalls zu. Noch vor fünf Jahren wurden auf Ibiza 20 Tonnen Mandeln geerntet. Heute sind es nur noch drei bis fünf Tonnen, und auch die Qualität hat stark gelitten. Ein Bewässerungssystem könnte helfen, doch für den traditionellen Trockenanbau ist das schwer umsetzbar.
Tur sieht die Zukunft des Anbaus pessimistisch: Mandelbäume werden wohl durch widerstandsfähigere Arten wie Johannisbrotbäume oder Feigen ersetzt werden müssen. Er betont, dass die Bauern der Insel bereits seit Jahren vor diesem Niedergang gewarnt haben, doch alle Versuche, den Anbau zu retten, seien „zu spät und unzureichend“ gewesen. „Dies war vorhersehbar“, resümiert er.