
Der Consell de Ibiza kämpft seit 2020 gegen illegale Partys. „Diese Feiern sind nicht nur eine Belästigung, sondern auch ein Sicherheitsproblem“, betonte Mariano Juan, Erster Vizepräsident des Inselrats. Besonders in touristischen Mietunterkünften sei das Problem groß.
Das balearische Parlament prüfte im September einen Gesetzesvorschlag der linksgerichteten Partei Més per Menorca, wie die Tageszeitung Diario de Ibiza informiert. Geplant war ein Verbot für Partys in Ferienwohnungen zwischen 23:00 und 8:00 Uhr sowie Strafen von 1.500 bis 30.000 Euro. Zudem sollte Wiederholung als erschwerender Umstand gelten. Doch die konservative PP entschärfte das Gesetz, indem sie die Möglichkeit zur Entziehung der touristischen Genehmigung strich.
Laut Juan gehe es nicht um Geburtstagsfeiern, sondern um illegale kommerzielle Partys mit Eintritt und Werbung. Diese dauerten oft mehrere Tage und ziehen Gäste aus aller Welt an.
Die Luxusimmobilienmaklerin Natalia Faeh berichtete gegenüber der Sunday Times, dass in diesen Villen oft Alkohol, Drogen und Prostituierte konsumiert werden. Sie habe mit berühmten Fußballspielern gearbeitet, die sich wenig zivilisiert verhielten: „Sie konsumierten große Mengen Alkohol, Drogen und engagierten Prostituierte“, erklärte sie. Das exzessive Verhalten führe gelegentlich zu Diebstählen innerhalb der Immobilien, da kaum kontrolliert werde, wer die Häuser betritt und verlässt, wenn dort nahezu täglich Partys stattfinden.
Die Policía Local de Sant Josep verhängte bereits mehrfach Bußgelder gegen Organisatoren solcher Veranstaltungen. Bei einer im Juli aufgedeckten Party wurden 100 Euro Eintritt für Touristen und 50 Euro für Einheimische verlangt. Beworben wurde das Event über Instant-Messaging-Apps als mehrtägige Feier mit DJs, Shows und Feuerspielen.
Ob die neuen Regelungen ausreichen, um das Problem in den Griff zu bekommen, bleibt ungewiss, so die Tageszeitung.