
Die Balearen-Regierung zieht eine klare Linie gegen das sogenannte „Airbnb der Meere“: In den autonomen Häfen von Sant Antoni und Santa Eulària ist es künftig untersagt, privat zugelassene Liegeplätze kommerziell zu nutzen.
Eine neue staatliche Regelung erlaubt privaten Freizeitbooten zumindest zeitweise den kommerziellen Betrieb. Somit stellt sich die balearische Regierung entschieden gegen Madrid: Jegliche kommerzielle Nutzung der privaten Liegeplätze wird nun als schwerer Verstoß gewertet und kann zur sofortigen Aufhebung der Genehmigung führen.
Der Vizepräsident des Inselrats, Mariano Juan, begrüßte die Entscheidung mit den Worten: „Wir wollen kein nautisches Airbnb wie von der Regierung Sánchez gewünscht. Man kann nicht gleichzeitig gegen Überfüllung wettern und das Meer in ein Hotel verwandeln.“
Auch Vicent Marí, Präsident des Inselrats, zeigte sich zufrieden: Die neue Regelung sei ein Beweis dafür, dass die Insel „aktiv gegen die touristische Überlastung“ arbeite. „Diese Maßnahme sei inkonsequent und ein Rückschritt für unsere Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit„, bewertete er die staatliche Initiative.
Ramón van der Hooft, Präsident des nautischen Verbands von Ibiza und Formentera, schloss sich dem Lob an: „Niemand auf den Balearen braucht diese Regelung. Wir hoffen auf einen eigenen, inselgerechten Weg.“
Der Verband begrüßt auch, dass der Inselrat die Rücknahme der staatlichen Resolution gefordert hat, da sie ohne Absprache mit den betroffenen Regionen beschlossen wurde.
Laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera betonte die Regierung, dass die neuen Vorschriften der Zentralregierung die autonomen Rechtsgrundlagen nicht aushebeln können. Die Zuständigkeit für PortsIB bleibe bestehen. Alle Liegeplätze dürften ausschließlich ihrem bewilligten Zweck dienen.
Zur besseren Kontrolle der Häfen mit indirekter Verwaltung wurden die Konzessionsnehmer angewiesen, innerhalb von zehn Tagen eine klare Aufteilung der Liegeplätze vorzulegen: getrennt nach privater Nutzung, gewerblichem Charterbetrieb und nicht regelmäßigem Transport.
Die neue Regelung wird im staatlichen Amtsblatt BOIB veröffentlicht und ist bereits auf der Website von Ports de les Illes Balears einsehbar.













