
Vor dem Rathaus von Ibiza fand am Freitagvormittag eine lautstarke Demonstration statt, bei der rund 80 Menschen gegen die neue Regelung protestierten, die die Zufahrt von Fahrzeugen auf Ibiza einschränkt. Laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera richtet sich der Protest gegen das Gesetz Ley 5/2024, das die Zahl der Fahrzeuge auf der Insel begrenzen darf und insbesondere Wohnmobile betrifft.
Ab dem 1. Juni bis zum 30. September wird ein Tageskontingent von 4.048 Fahrzeugen gelten. Besitzer von Wohnmobilen müssen zudem eine Reservierung auf einem der fünf offiziellen Campingplätze vorweisen, andernfalls drohen Bußgelder von bis zu 30.000 Euro.
Jesús Gallardo, Präsident der Plattform PACA, kritisierte die Regelung scharf: „Es ist eine diktatorische Verordnung, die die Menschen zwingt, teure Campingplätze zu nutzen, obwohl dort kaum noch Plätze verfügbar sind.“ Er schlägt stattdessen vor, geeignete Stellplätze mit notwendigen Serviceeinrichtungen einzurichten.
Gallardo wies darauf hin, dass etwa 800 Personen dauerhaft in Wohnmobilen auf Ibiza leben. Die neue Regelung verletze grundlegende Rechte und könne viele in eine prekäre Lage bringen. Er warnte, dass die Insel im Sommer ohne Arbeitskräfte dastehen könnte.
Auch die Betroffene Carmen Torres schilderte ihre Situation: „Ich lebe in einem Wohnwagen, weil ich mir die hohen Mieten nicht leisten kann. 50 Euro pro Tag auf einem Campingplatz sind für mich untragbar.“
Während der Demonstration riefen die Teilnehmer Parolen wie „Nein zum Gesetz 5/2024“ und „Mehr Lösungen, weniger Vertreibungen“.
Der Inselrat zeigte Verständnis für den Protest, verteidigte jedoch die Maßnahmen. Ziel sei es, die Insel vor Überfüllung und Umweltproblemen zu schützen und ein geordnetes Miteinander zu gewährleisten. Wohnmobile dürften künftig nur mit Campingplatzreservierung auf Ibiza unterwegs sein.