Mit einem Ratsbeschluss hat die Gemeinde Sant Joan am Freitag ein Projekt auf den Weg gebracht, das nach Darstellung von Bürgermeisterin Tania Marí für den Ort Sant Miquel „eine Zeitenwende“ darstellen werde. Hinter dem unscheinbaren Arbeitstitel „via J“, so schreibt die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera, verberge sich nichts weniger als die komplette bauliche Neuausrichtung Sant Miquels. Im Zentrum steht eine breit angelegte Verkehrsberuhigung, die eine neue Verbindung zwischen den beiden Landstraßen nach Sant Joan und Port de Sant Miquel möglich machen soll. Der Verkehr wird nach Fertigstellung dieser Umgehungsstraße nicht mehr durch das Ortszentrum fließen.
Am Freitag fiel nach Worten Marís also der Startschuss zu diesem ambitionierten Projekt. In einem nächsten Schritt sollen die konkreten Pläne ausgearbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Werden diese vom Gemeinderat gebilligt und von der Bevölkerung angenommen, kann mit dem Ausschreibungsprozess begonnen werden. Tatsächlich sei „via J“ in dem örtlichen Raumordnungsplan bereits seit 1977 vorgesehen, meldete das Blatt. Anwohner und Besucher warten somit seit mehr als einem halben Jahrhundertauf die Umgestaltung des Ortskerns.
Im Rahmen des urbanen Neustarts, den das Projekt für Sant Miquel darstellt, sind nahezu alle Lebensbereiche betroffen. Fußgängerzonen sollen Grünbereiche erhalten, Familien mit Kindern neue Flächen mit Spielplätzen und generell soll mehr öffentlicher Raum für die Bürger bereitgestellt werden. Der Fokus, so geht aus einer Pressemitteilung der Gemeinde hervor, soll künftig auf die Nutzung von nachhaltigen Transportmitteln liegen. An (E-)Autofahrer wird trotzdem gedacht, vor den Toren der Ortschaft plant die Gemeinde weitere Parkplätze, die in Zukunft auch den Bewohnern neuer Wohngebiete zugutekommen sollen. Sant Miquel, so die Bürgermeisterin, werde schrittweise nicht nur ein deutlich angenehmeres Antlitz bekommen, sondern auch eine „völlig neue Dynamik“ erhalten.
