
Der Regen der vergangenen Tage wird nach Einschätzung des Bürgermeisters von Sant Antoni, Marcos Serra (Volkspartei PP), wenig daran ändern, dass auf die Haushalte im Sommer Einschränkungen bei der Wasserversorgung zukommen. „Die Lage wird gravierender als im vergangenen Jahr sein“, sagte Serra am Montag während eines Arbeitstreffens mit der balearischen Ministerpräsidentin Marga Prohens (Volkspartei PP). Der ausbleibende Regen sei nur einer von drei Gründen: Ein zweiter sei die Tatsache, dass die drei Entsalzungsanlagen auf Ibiza mit der Produktion von Trinkwasser nicht entsprechend nachkämen; der dritte sei, dass die Kommune in den zurückliegenden Jahren um rund 1.000 zusätzliche Haushalte gewachsen sei. Daraus ergäbe sich eine höhere Nachfrage nach dem kostbaren Gut.
Dabei will Sant Antoni in jüngster Vergangenheit durchaus seine Hausaufgaben in Sachen Wasserwirtschaft gemacht haben. So habe man beispielsweise „mehr als zehn Kilometer Wasserrohre erneuert“, mit der Folge, dass nach eigenen Berechnungen aufgrund von Rissen und Lecks „nur noch zwölf Prozent des durchfließenden Wassers verloren gehen“. In anderen Gemeinden Ibiza betrage dieser Prozentsatz „fast 30 Prozent“, so Bürgermeister Serra, „in einigen Gemeinden auf Mallorca gar bis zu 60 Prozent“.
Ein sehr ähnliches Anliegen hatte auch der Bürgermeister von Sant Josep, Vicent Roig (Volkspartei PP), für die balearische Regierungschefin. Nicht zuletzt wegen der hohen Bettenkapazitäten in den Hotels würde beide Gemeinden in den Sommermonaten am stärksten unter dem Mangel an Trinkwasser leiden. Der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera zufolge sagte Prohens beiden Gemeindeoberhäuptern aktive Unterstützung der Landesregierung zu. Noch in dieser Legislaturperiode soll mit den Planungen für den Ausbau aller drei Entsalzungsanlagen begonnen werden. Darüber hinaus, so die Zeitung, versprach Prohens den Bau einer vierten Anlage in Sant Josep.