Am vergangenen Montag hat ein bizarrer Vorfall am Flughafen Bozen (Italien) für Aufsehen gesorgt: Wie aus einer Meldung der Tageszeitung Diario de Ibiza hervorgeht, versuchten zwei italienische Frauen im Alter von 51 und 58 Jahren, mit gefälschten Dokumenten einen Flug nach Ibiza anzutreten. Was zunächst wie der Anfang eines schlechten Witzes klang, entpuppte sich als Fall von Urkundenfälschung und Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Demnach zückten die beiden Damen vor den verdutzten Beamten der Grenzpolizei einen sogenannten „Universellen Pass“, der von einer esoterischen Gruppe namens One people i am ausgestellt worden sein soll. Besonders kurios: Die Fingerabdrücke auf dem Dokument waren offenbar mit echtem Blut aufgebracht worden. Gleichzeitig, so die Zeitung, hätten sich die Frauen vehement geweigert, ihre offiziellen Ausweisdokumente vorzulegen.
Die Beamten sahen sich schließlich gezwungen, die renitenten Urlauberinnen von ihrem geplanten Flug nach Ibiza auszuschließen und zur Identitätsfeststellung auf die Wache zu bringen. Dort erwartete die Ermittler eine weitere Überraschung: Bei der Durchsuchung des Gepäcks fanden sie bei einer der Frauen 20.000 Euro in bar – weit mehr als die erlaubte Summe für nicht deklariertes Bargeld bei Auslandsreisen.
Wie sich herausstellte, waren beide Frauen bereits polizeibekannt. Sie wurden wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. Zudem verhängte die Polizei ein zweijähriges Aufenthaltsverbot für die Gemeinde Bozen gegen die Beschuldigten.
„Diese Gruppen operieren in einer Grauzone“, sagte der Rechtsextremismus-Experte Dr. Marco Rossi von der Universität Bologna. „Sie nutzen oft eine Mischung aus esoterischen Ideen und verdrehten Rechtsinterpretationen, um ihre Anhänger davon zu überzeugen, dass sie sich staatlicher Autorität entziehen können.“