
Ein Antrag auf einen weiteren Steg ins Meer am Strand von Es Jondal, direkt vor dem bekannten Lokal Blue Marlin, wurde nach Informationen der Tageszeitung Diario de Ibiza abgelehnt.
Die Betreiberfirma des Lokals hatte bei der staatlichen Küstenbehörde um Genehmigung für einen 18 Quadratmeter großen Holzsteg sowie eine 26 Quadratmeter umfassende Plattform gebeten. Offiziell sollte der Zugang zum Meer für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und für Rettungskräfte erleichtert werden. Geplant war auch ein Kanal zur Ein- und Ausschiffung von kleinen Booten.
Die Gemeinde sieht jedoch andere Absichten hinter dem Antrag. Laut dem städtischen Bericht gehe es den Antragstellern offenbar vor allem darum, dass ihre bootfahrenden Gäste einfacher vom Meer aus an Land gelangen können. Bereits heute existieren drei genehmigte barrierefreie Zugänge an diesem Strandabschnitt, darunter einer direkt vor dem Blue Marlin, sowie zwei offizielle Kanäle für den Einsatz von Rettungsbooten.
Sollte weiterer Bedarf bestehen, müssten laut Gemeinde die zuständigen Verwaltungsstellen wie die Generaldirektion für Notfälle in Abstimmung mit der Küstenbehörde und dem Rathaus selbst entscheiden, ob und wo eine solche Struktur sinnvoll wäre.
Bereits im Jahr 2020 war ein ähnlicher Antrag derselben Firma abgelehnt worden – auch damals mit Verweis auf ablehnende Gutachten der balearischen Generaldirektion für Raumordnung und der Capitanía Marítima.
Laut Gemeinde besteht bei der beantragten Anlage die Gefahr einer privaten Nutzung, was im Widerspruch zum öffentlichen Charakter des Küstenstreifens stehe. In den Sommern 2023 und 2024 wurden laut Polizeiberichten und Strandaufsicht illegale schwimmende Plattformen aufgestellt, die Gästen der ankernden Boote den Zugang erleichtern sollten.
Das aktuelle Gutachten stellt abschließend fest: „Wenn man sich auf die private Nutzung konzentriert, die sich aus Lage und Art der Anlage ergibt und im Wesentlichen auf die Kundschaft des Lokals beschränkt, verstößt dies gegen die Grundprinzipien der Küstennutzungsgesetze.“