
Die Balearen rüsten im Kampf gegen die illegale Ferienvermietung weiter auf. Im letzten Quartal des Jahres, so der stellvertretende Regierungschef Antoni Costa am Dienstag gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza, werde die Steuerbehörde „groß angelegte Kontrollen“ durchführen, um sicherzustellen, dass die Vermieter ordnungsgemäß die sogenannte Ökosteuer (impuesto de turismo sostenible: Steuer für nachhaltigen Tourismus) abführten. Diese Kontrollen beträfen sowohl die genehmigte als auch nicht genehmigte tageweise Vermietung an Urlauber, so Costa. Hintergrund: Die balearische Steuerbehörde Agencia Tributaria de Illes Balears (ATIB) hat Zugriff auf die Vermieterdaten von einschlägigen Internetportalen wie Airbnb und Homeaway. Dazu gehörte beispielsweise auch die konkreten Einnahmen, die die Vermieter über die Portale erzielen.
„Wir befürchten, es gibt eine ganze Reihe von Vermietern, die die entsprechende Steuer nicht bezahlen“, sagte Costa bei seinem Besuch auf Ibiza. „In diesem Fall werden wir dafür sorgen, dass sie bezahlen.“ Darüber hinaus drohten mutmaßlichen Steuerhinterziehern Bußgelder.
Doch damit nicht genug: Die Vermieterdaten will die Steuerbehörde auch dem Inselrat von Ibiza bereitstellen. Dieser ist einerseits für das Ausstellen einer entsprechenden Genehmigung für das Vermieten an Urlauber, aber auch für Kontrollen und Ahndungsmaßnahmen zuständig. „Diese Daten werden uns im Kampf gegen die illegale Ferienvermietung bedeutend weiterhelfen“, zeigte sich der Präsident des Inselrates, Vicent Marí, optimistisch. Im Gegenzug erhält Medienberichten zufolge die Landesregierung Einblick auf laufende Bußgeldverfahren, die der Inselrat eingeleitet hat.