
Die Schlangenpopulation auf Ibiza wächst unaufhaltsam. Das Konsortium zur Wiederherstellung der Fauna der Balearen (Cofib) hat in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits 1.950 Schlangen eingefangen, fast so viele wie im gesamten Jahr 2023, als 2.007 Schlangen in die eigens aufgestellten Fallen tappten. Seit Beginn der Fangkampagne im Jahr 2016, so die Tageszeitung Diario de Ibiza am Donnerstag, seien insgesamt 11.332 Schlangen eingefangen worden, darunter 10.908 Hufeisennattern und 424 Leiternattern. Diese invasiven Reptilien gefährden das ökologische Gleichgewicht der Insel, insbesondere den Bestand der endemischen Eidechse Podarcis pityusensis, die auf dem Speiseplan der Schlangen ganz oben steht.
Die Behörden auf den Balearen haben die Fangkampagnen seit 2016 erheblich intensiviert, die Zahl der Fallen stieg der Zeitung zufolge in diesem Zeitraum von 145 auf 1.485. Trotz dieser Bemühungen hat sich die Situation nicht verbessert. Cofib-Direktor Miquel Puig warnte davor, dass die Schlangenpopulation auf Ibiza weiterhin wachse. Besonders betroffen seien die Gebiete im Norden und Nordwesten der Insel, wo gleichzeitig die höchste Dichte an Fallen und eingefangenen Schlangen verzeichnet werde. In anderen Gebieten wie dem Naturpark Ses Salines hätten sich jedoch erste Erfolge eingestellt, so Puig. Die Zahl der eingefangenen Schlangen habe sich dort erheblich reduziert.
Für Formentera beschreibt das Cofib die Lage als etwas hoffnungsvoller. Die Schlangenpopulation, hauptsächlich bestehend aus Leiternattern, sei dort auf den Bereich von La Mola beschränkt, sagte Puig. In diesem Jahr wurden dort bisher 576 Schlangen eigefangen. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahren gingen auf Formentera 858 Schlangen in aufgestellte Fallen. Die Maßnahmen zur Eindämmung seien nach Worten von Puig Wirkung von Erfolg gekrönt, derzeit gebe es keine Anzeichen für eine Ausbreitung auf andere Teile der Insel. Und noch eine positive Nachricht: Die Hufeisennatter, die auf Ibiza weit verbreitet ist, scheint auf Formentera bisher nicht Fuß gefasst zu haben.