Bei Qualitätskontrollen haben Mitarbeiter der Generaldirektion für Lebensmittelsicherheit 138 Liter mit vermeintlich auf Ibiza hergestellten Kräuterschnaps sichergestellt. Einer Meldung der Tageszeitung Diario de Ibiza zufolge erfüllte der als ibizenkischer Hierbas-Likör etikettierte Alkohol nicht die strengen Richtlinien der Behörde. Teile der beschlagnahmten Ware seien für den Export nach Großbritannien bestimmt gewesen. Die Landesbehörde, so die Zeitung weiter, habe daher ihre britischen Kollegen über den Fall informiert und gleichzeitig das spanische Ministerium für Landwirtschaft, Fischfang und Nahrungsmittel darüber in Kenntnis gesetzt.
Da es sich beim traditionellen Kräuterschnaps Hierbas um ein Produkt mit Herkunftsbezeichnung handele, so Generaldirektor Joan Llabrés, würden seine Behörde regelmäßige Kontrollen hinsichtlich der Qualität durchführen. In dem vorliegenden Fall handele es sich um „einen schweren Betrug, bei dem der Name Hierbas und die Insel Ibiza“ benutzt würden, um den wirtschaftlichen Erfolg zu steigern. Dies ginge auf Kosten der Verbraucher und jener Hersteller, die sich an die strengen Auflagen hielten.
Gegenwärtig, so Llabrés, gebe es auf Ibiza lediglich drei Hierbas-Produzenten, die sich mit dem Herkunftssiegel schmücken dürften. Die Gesamtproduktion im vergangenen Jahr bezifferte der Generaldirektor auf rund 440.000 Liter Kräuterschnaps.