Ibiza ist die einzige Insel der Balearen, die in den vergangenen zehn Jahren Zugvögel im Winter dazugewonnen hat. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Zählung, die die Umweltschutzgruppe GOB (Grupo Ornitológico Balear) für den International Waterbird Census durchgeführte. Daran, so die Tageszeitung Diario de Ibiza, hätten 160 freiwillige Helfer und Mitarbeiter des balearischen Umweltministeriums teilgenommen.
Besonders vom Rückgang der Wasservögel betroffen waren der Studie zufolge die Feuchtgebiete Mallorcas. Dort seien zuletzt 22 Prozent weniger Zugvögel gesichtet worden als im langjährigen Mittel der zurückliegenden zehn Jahre. Auf Formentera sackte die Zahl der gefiederten Besucher um 13 Prozent ab, auf Menorca um vier Prozent. Auf Ibiza dagegen, das brachte die Zählung zutage, sei die Zahl der Sonne und Wärme suchenden Wasservögel um fünf Prozent angestiegen.
Winterliches Urlaubsziel Nummer eins der Zugvögel ist auf den Balearen ganz klar das Naturschutzgebiet s’Albufera im Norden Mallorcas. Allein in diesem Feuchtgebiet zählten die Mitarbeiter der Studie 7.368 Exemplare (Balearen insgesamt: 21.419) von 54 Arten. Damit ließen sich in diesem Feuchtgebiet 80 Prozent aller Arten von Zugvögeln (64) nieder. Allerdings entschieden sich zuletzt 20 Prozent der Tafelenten für ein anderes Winterziel, die Zahl der Reiherente sackte zuletzt gar um 75 Prozent ab.
Die Ornitologen des GOB machten auf den Inseln insgesamt 74 Rückzugsgebiete für Zugvögel aus dem Norden Europas aus: 40 auf Mallorca, 19 auf Menorca und 15 auf den Pityusen. Im Naturpark Ses Salines zählten die freiwilligen Helfer zuletzt 948 Exemplare, im Feuchtgebiet s’Estany Pudent auf Formentera 335 Wasservögel, die auf der Insel nicht heimisch sind.