
Am Sonntagmorgen sind in der Gegend von s’Estufador auf Formentera erneut 16 Migranten angekommen, darunter ein zweijähriges Baby und zwei Frauen. Laut Angaben der Delegation der Zentralregierung auf den Balearen, auf die sich die Tageszeitung Diario de Ibiza beruft, stammen alle aus subsaharischen Ländern. Zum Gesundheitszustand wurde nichts mitgeteilt, man gehe aber davon aus, dass sich alle in gutem Zustand befanden.
Die Flüchtlinge erreichten die Insel in einem nur vier bis fünf Meter langen Boot, das offenbar zwei Tage unterwegs war. Laut dem Sender IB3 gab es an Bord nur Nahrung für das Kleinkind. Alle Passagiere trugen Rettungswesten.
In einem von Fotoreporter Javier Parejo aufgenommenen Video ist zu sehen, wie das Boot mit algerischer Flagge am Bug an der Küste von s’Estufador liegt. Im Innern des Boots befanden sich Plastikkanister, die neben Wasser offenbar auch mit Benzin gefüllt waren. Der Außenbordmotor des Bootes hatte keinen Tank, sondern wurde über einen Schlauch direkt aus den Kanistern versorgt.
Neben der Guardia Civil von Formentera war auch der Marinedienst der Guardia Civil im Einsatz, was darauf hinweist, dass das Boot möglicherweise bereits auf See abgefangen wurde. Offiziell bestätigt wurde das jedoch nicht.
Es war bereits das zweite Flüchtlingsboot, das an diesem Wochenende an der Küste von Formentera entdeckt wurde. Auch am Strand Cala Saona wurden 16 Personen aufgegriffen.
Die Pityuseninseln verzeichnen dieses Jahr bisher 48 Boote mit insgesamt 835 Migranten. Den Hauptanteil macht Formentera aus, wo 37 Boote mit 659 Menschen ankamen.