Wer sich derzeit nach einem Gebrauchtwagen umsieht, wird Zeuge einer erstaunlichen Entwicklung: „Zwei, drei Jahre alte Autos kosten heute genauso viel oder sogar mehr als zum Zeitpunkt ihrer Anschaffung“, sagt Miguel Ángel Escandell, Vorsitzender des Verband der Autowerkstätten. Die Preise hätten um 15 bis 30 Prozent angezogen, und das in kürzester Zeit. Gründe hierfür gäbe es zuhauf, und genau das sei das Problem. „Da hat sich in letzter Zeit der perfekte Sturm zusammengebraut“, sagt er gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza. Neuwagen würden seit Monaten mit Wartezeiten von neun Monaten und mehr ausgeliefert werden, doch Kunden seien nicht immer bereit, derart viel Geduld aufzubringen. „Und die Nachfrage steigt weiter an“, so der Vorsitzende des Verbands der Autohändler, José Antonio Coloma, „bei gleichzeitig zurückgehendem Angebot“. Fehlende Mikrochips und Halbleiter, die in chinesischen Häfen feststecken, so Escandell, seien das grundlegende Problem der Industrie. Aber auch wichtige Fertigungsstoffe wie Kautschuk und Aluminium würde zunehmen knapp werden. Weiter nach oben trieben die Preise zudem die Autovermieter. „Die halten seit wenigen Jahren an ihren Flotten fest“, will Escandell beobachtet haben. Sollten sie in diesem November ihre in die Jahre gekommen Mietautos auf den freien Markt werfen, sei mit einer gewissen Entspannung auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu rechnen.
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