
Aus in die Jahre gekommenen Hotels soll staatlich geförderter Wohnraum werden: Dieser nicht mehr ganz frischen Idee hauchte an diesem Freitag die balearische Regierungschefin Francina Armengol neues Leben ein. Konkret, so die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera, soll das mit EU-Geldern geförderte Programm unter anderem in Eivissa und Sant Antoni umgesetzt werden. In Frage kommen Armengol zufolge jene Übernachtungsherbergen, die sich innerhalb eines Bereichs befinden, den die Landesregierung als „exzessiver Tourismus” deklariert hat. Auf Mallorca trifft das beispielsweise auf die Playa de Palma zu.
Bei dem Transformationsprojekt gehe es keineswegs um staatlich angeordnete Enteignungen, stellte Armengol klar. Vielmehr sei ihre Regierung bereit, im Konsens mit den Eigentümern entsprechende Hotelanlagen käuflich zu erwerben. Anschließend soll darin dringend benötigter Wohnraum für Mieter entstehen. Die Balearen litten gegenwärtig unter einem akuten Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen, sagte die Landeschefin. Dabei gebrauchte sie die Worte emergencia habitacional. Einer von ihr vorgelegten Studie zufolge koste eine Mietwohnung heute durchschnittlich 47 Prozent mehr als zu Zeiten des Immobilienbooms 2007.