
Die Bewohner von Santa Agnès de Corona beklagen die schlechte Netzabdeckung, die besonders in Notfällen entscheidend sei, berichtet die Tageszeitung Diario de Ibiza. „Wir können nicht darauf vertrauen, dass wir nur dann krank werden, wenn es Empfang gibt. Wir brauchen ihn immer, Tag und Nacht. Es kann nicht sein, dass wir einen Tag Netz haben und am nächsten nicht“, klagt die Präsidentin der Nachbarschaftsvereinigung, Maria Ferrer. Sie erinnert daran, dass dieses Problem schon lange bestehe und ihre Vorgänger bereits dafür gekämpft hätten, die Situation zu verbessern.
Ein neues Telekommunikationszentrum im Gebiet von Puig d’en Coca ist in Planung, doch bis heute fehlt eine Entscheidung des Umweltausschusses. Auf Anfrage dieser Zeitung antwortete die balearische Umweltschutzbehörde, es würden zu diesem Projekt wichtige Informationen zu möglichen negativen Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt fehlen und es könne keine Entscheidung getroffen werden. Ein entsprechender Bericht der Kommission der Umweltbehörde sei auch im offizielle Anzeigenblatt der Balearen (BOIB) Mitte November veröffentlicht worden, da das Projekt von einem öffentlichen Träger als Teil der Balearenregierung abhänge. In der Projektbeschreibung des Telekommunikationszentrums wird erläutert, dass ein Turm mit 30 Metern Höhe errichtet und „ein kleines Gebäude mit den Maßen 4,60 x 2,50 x 3 Meter für die Telekommunikationsanlagen, Klimaanlagen, Stromversorgung und zusätzliches Equipment sowie eine Umzäunung des gesamten Geländes gebaut werden solle.
Die Planung beinhalte, in Santa Agnès de Corona und Umgebung öffentliche TDT-Abdeckung und den Mobilfunkdienst TETRAIB1 für Notfälle bereitzustellen, da diese beiden Dienste derzeit nicht verfügbar sind. Es wird beton, dass auch der öffentliche Mobilfunkdienst, der von den Netzbetreibern (Movistar, Vodafone, Orange usw.) angeboten wird, sehr schlecht sei. Man könne nur draußen und nur an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten eine Verbindung herstellen. Dies stelle eine erhebliche Einschränkung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region dar. Ferrer schätzt, dass sie vermutlich seit „mehr als 20 Jahren“ für die TDT-Abdeckung kämpfen. Sie berichtet, dass sie vor genau einer Woche ein Treffen mit dem Bürgermeister Marcos Serra und der Gemeinderätin Maria Ribas hatten, um über dieses Problem zu sprechen. „Wir hatten etwa drei Monate lang gar keine Netzabdeckung. Jetzt haben wir wieder welche, aber sehr wenig. Es fehlt immer etwas – sei es die Umweltgenehmigung oder ein anderes Dokument – und so geht das seit Jahren“, bedauert die Nachbarschaftsvertreterin.
Ferrer hat Glasfaser in ihrem Haus installiert und kann dadurch Fernsehen schauen, aber sie sagt, dass andere Nachbarn nur einige wenige Sender empfangen – und das auch nicht immer, besonders nicht bei Wind oder schlechtem Wetter. Bezüglich der Mobilfunkabdeckung erklärt sie, dass es vor allem bei Movistar zu häufigen Störungen komme. „Früher hatten wir gute Abdeckung, aber dann weiß ich nicht, was passiert ist. Diese Situation betrifft ganz Santa Agnès. Die beste Abdeckung hat, wer sie von Sant Mateu bezieht. Aber alles, was innerhalb von Es Pla und im Dorf liegt…“. Die Präsidentin fügt hinzu, dass diejenigen, die keine Glasfaser haben, nur an „einigen Tagen“ über das Festnetz telefonieren können. Außerdem haben die traditionellen Bauernhäuser Wände, die 70-80 Zentimeter dick sind, und darin gab es „kaum je eine Abdeckung“. „Nachts muss ich mein Telefon an eine Ecke am Fenster legen“, berichtet Ferrer, die auch erklärt, dass viele ältere Menschen, die einen Vertrag bei Movistar hatten und mit einem Notfallknopf ausgestattet waren, aufgrund der Störungen den Anbieter wechseln mussten.
„Was das Telekommunikationszentrum angeht, das sie bauen wollen, wurde uns gesagt, dass daran gearbeitet wird und sie sich darum kümmern.“ Doch momentan gebe es keine konkreten Zeitpläne, da die Umweltgenehmigung noch fehle.
Ferrer gibt an, dass in Santa Agnès de Corona etwa 300 Personen leben. Das Problem könne aber auch diejenigen betreffen, die nur zum Spazierengehen ins Dorf kommen: „Jeder kann stürzen oder irgendein Problem haben und dann feststellen, dass es keine Netzabdeckung gibt.“