Wer in diesen Tagen auf Ibiza den Einkaufswagen im Supermarkt füllt, muss für dieselben Waren deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Etwa für Olivenöl, das aus keinem spanischen Haushalt wegzudenken ist. Einer jetzt veröffentlichten Studie des spanischen Statistikamts INE zufolge stieg der Preis für das hochgeschätzte Speiseöl binnen zwölf Monaten um 20,7 Prozent. Manche Supermärkte, so die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera, seien inzwischen dazu übergegangen, an den Flaschen eine Diebstahlsicherung anzubringen.
Noch höher fiel die Preissteigerung bei Zucker aus: Dieser kostete im zurückliegenden August durchschnittlich 38,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nicht ganz so hart von der Inflation betroffen waren Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln (plus 15,5 Prozent), Milch (plus 12,7 Prozent) oder Fleisch, das je nach Tierart zwischen 12,2 und 12,6 Prozent zulegte. Während die hohen Preise für Olivenöl vor allem auf die Trockenheit in Andalusien zurückzuführen sind, machte der Vorsitzende der Verbraucherschutzorganisation Consubal, Alfonso Rodríguez, für den Großteil des Warenkorbes einen anderen Faktor aus: Deutlich gestiegene Treibstoffpreise würden sich auf die Transportkosten und damit den Endverbraucherpreis niederschlagen. „Dazu kommt, dass so manches Unternehmen die Situation für größere Gewinnmargen ausnützt.“