Bis zum Saisonauftakt fehlen noch gut zwei Monate, die ersten Tourismusunternehmen gehen aber bereits jetzt auf Personalsuche auf dem Festland. Zu groß sei die Angst, sich wie im Vorjahr mit einer zu knapp besetzten Belegschaft durch den Sommer zu hangeln, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Verbands der Mitteständler (PIMEEF), Verónica Juan, gegenüber der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. Knackpunkt bei der Einstellung von Personal von außerhalb der Insel sei das Thema Wohnen. „Die Lage auf dem Wohnungsmarkt hat sich durch das Phänomen Ferienvermietung extrem verschärft“, so Juan. Unternehmen gingen inzwischen soweit, dass sie nicht mehr wie früher warteten, bis potentielles Personal auf der Insel eingetroffen ist, um ihre Suche zu starten. „Sie strecken ihre Fühler frühzeitig in alle Himmelsrichtungen aus.“
Angesichts des begrenzt zur Verfügung stehenden Wohnraums plädierte Juan für mehr Eile bei der Eröffnung der Hotelfachschule auf Ibiza. „Ab diesen Zeitpunkt werden wir deutlich weniger Talente von anderswo anlocken müssen.“ Bis es soweit ist, versuchen zahlreiche größere Unternehmen auf eigene Faust Wohnraum für ihr Personal anzumieten. Allerdings erschwere die zunehmende Anzahl von privaten Ferienwohnungen die Suche nach verfügbaren Wohnraum , sagte die Pimeef-Vize. Die Ferienwohnungen stellten aber nicht das einzige Problem dar. „Mit dem aktuellen Mietgesetz fehlt Vermietern weitgehend Rechtssicherheit.“ Juans Kollege Juan Antonio Roselló vom balearischen Arbeitgeberverband CAEB schätzt die Lage ähnlich ein. Das Problem mit den Ferienwohnungen müsse von der Zentralregierung angepackt werden. Anders sei die gegenwärtig prekäre Lage nicht in den Griff zu bekommen. Und auch er glaubt, dass Ibiza mit einer eigenen Ausbildungsstätte für Personal im Hotel- und Gaststättenbereich ein „strukturelles Problem“ weniger hätte.
