Angehörige von Bewohnern des Seniorenheims Colissée nahe Jesús (Santa Eulària) laufen derzeit Sturm gegen dessen Betreiber, einen Investmentfonds. Die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera berichtet, dass zahlreiche Familienangehörige von Heimbewohnern dem Inselrat von Ibiza Anfang Januar ein siebenseitiges Schreiben zukommen ließen, in dem in zwanzig Punkten die vermeintlichen Versäumnisse und Fehlverhalten der Residenz und deren Mitarbeiter aufgelistet sind. Unter anderem werfen sie der Einrichtung fehlerhafte Verabreichung von Medikamenten, nachlässige Hygienemaßnahmen bei den Heimbewohnern, unzureichende Betreuung und willkürliche Ruhigstellung vor.
Zwei Tage nach Eingang des Schreibens führten zuständige Stellen des Inselrats der Zeitung zufolge eine nicht angemeldete Kontrolle im Seniorenheim Colisée durch. Ein abschließender Bericht darüber soll in den nächsten Tagen fertiggestellt und bei einem für den 10. Februar anberaumten Treffen von Familienangehörigen und Behördenvertretern erörtert werden. „Meine Mutter lebt seit Jahren in der Residenz, doch seit diese in den Besitz des Investmentfonds überging, wurde es von Tag zu Tag schlimmer“, sagte eine anonym gehaltene Familienangehörige gegenüber der Zeitung. Auf die vorgetragene Kritik habe die Heimleitung zudem nur unzureichend reagiert. „Die haben im Speisesaal die Tische und Stühle umgestellt, mehr nicht“, so eine Betroffene.
Wie die Leitung der privaten Seniorenresidenz zu den Vorwürfen steht, und ob sie mit diesen seitens der Zeitung konfrontiert wurde, geht aus der Nachricht nicht hervor.