Die Gemeinde Sant Josep hat am Mittwoch angekündigt, entschieden gegen illegale Vermietungen in einer Barackensiedlung vorzugehen. Konkret, so die Tageszeitung Diario de Ibiza, sei der Gemeinde ein Camp im Bereich Can Raspalls in Sant Jordi ein Dorn im Auge. Bewohner hätten dort im Sommer Zelte über die Plattform Airbnb an Touristen vermietet, teilten die Gemeindeverwaltung mit. Aufgeflogen sei das nicht genehmigten Vermieten zufällig: Beamte der örtlichen Polizei beobachten zwei Touristen mit Koffern beim Verlassen der Siedlung.
Den Vermietern drohen nun hohe Geldbußen. „Der Verantwortliche für diese illegalen Praktiken wird mit einer Geldstrafe von 91.000 Euro belegt“, sagte Bürgermeister Vicent Roig. Gleichzeitig werde gegen den Grundstückseigentümer, einen Investmentfonds, ein Sanktionsverfahren eingeleitet. Die Gemeinde wirft dem Fonds vor, den illegalen Machenschaften untätig zugesehen zu haben.
Bei einer kürzlich durchgeführten Inspektion in Can Raspalls zählten die Behörden nach eigenen Angaben insgesamt 206 Betten in 154 Unterkünften. 43 Prozent davon seien behelfsmäßige Baracken eingestuft worden, der Rest seien Zelte. Besondere Sorge bereitet den Behörden die Brandgefahr durch offene Feuerstellen, Butangasflaschen und Gaskocher in der Siedlung.
Die Gemeinde kündigte überdies an, gegen alle illegal dort lebenden Personen Bußgelder von bis zu 750 Euro zu verhängen. Man habe bereits versucht, den Eigentümer des Grundstücks zu kontaktieren, um eine Räumung des Grundstücks einzuleiten. Sollte eine Reaktion des Investmentfonds ausbleiben, werde man eigenständig tätig werden und die angefallenen Kosten dem Eigentümer in Rechnung stellen, teilte die Gemeinde mit.