
Ein weiterer toter Körper ist an der Küste von Ibiza entdeckt worden – es ist bereits der achte in nur fünf Tagen. Laut derTageszeitung Diario de Ibiza wurde der Leichnam eines jungen Mannes am Mittwoch um 14:23 Uhr rund zwei Seemeilen vor der Cala Jondal in der Gemeinde Sant Josep, aus dem Meer geborgen. Die Seenotrettung hatte den Fund gemeldet, die Maritime Einheit und die Tauchergruppe der Guardia Civil (GEAS) führten die Bergung durch.
Der Mann trug keine Ausweispapiere und befand sich in einem fortgeschrittenen Verwesungszustand.
Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei sämtlichen in den letzten Tagen gefundenen Leichen um Migranten, die mit Pateras – kleinen, meist seeuntüchtigen Booten – von der nordafrikanischen Küste, insbesondere aus Algerien, nach Ibiza oder Formentera gelangen wollten.
Der nun entdeckte Leichnam ist der neunzehnte Tote im laufenden Jahr in den Gewässern um Ibiza und Formentera – zum Vergleich: 2024 wurden insgesamt zehn Leichen gefunden. Laut verschiedenen Quellen könnten die meisten der acht kürzlich geborgenen Leichen von einem Boot stammen, das am 28. Mai mit 15 Personen, darunter eine Frau mit einem Säugling, aus der algerischen Stadt Tipasa gestartet war.
Bereits am Sonntag, 1. Juni, wurde ein erster Körper entdeckt, gefolgt von drei weiteren am Montag und einem weiteren am Dienstag. Der letzte Fund ereignete sich nun am Mittwoch vor es Jondal.
Bislang gibt es keine offiziellen Angaben zu den Hintergründen dieser tragischen Entwicklungen. Klar ist jedoch: Die gefährlichen Überfahrten, oft organisiert von kriminellen Netzwerken in Algerien, führen immer wieder zu Todesfällen – in Booten ohne Sicherheitsvorkehrungen, meist ohne Trinkwasser oder Nahrung.