Neun Personen wurden am 17. April 2023 bei einer Polizeirazzia in zwei Häusern in Santa Gertrudis und in Santa Eulària festgenommen, so die Tageszeitung Diario de Ibiza. Dabei wurden fast 27 Kilogramm Cannabis mit einem Marktwert von über 161.000 Euro sichergestellt, wie die Anklageschrift detailliert ausführt.
Die Angeklagten stammen aus Rumänien, Italien, Spanien, Großbritannien, Argentinien und Chile und sind zwischen 35 und 59 Jahre alt.
Die Rollen innerhalb der Gruppe seien klar verteilt gewesen: Einer war der Verantwortliche, ein anderer sein Mann fürs Grobe, der die Plantage im Keller des Hauses in Santa Gertrudis leitete. Dorthin fuhr er täglich und nahm die anderen Kollegen mit. Einer der Beteiligten schnitt die Pflanzen zurecht und sammelte die Blüten, eine andere Person reinigte und wog die Ernte, ein weiterer verpackte sie, und die restlichen Mitglieder der Gruppe übernahmen weitere Aufgaben, wie das Entblättern und Entstielen der Pflanzen.
Im Keller des ersten Hauses befanden sich zwei Räume mit allem, was für den Anbau notwendig sei, sowie ein Gewächshaus, in dem fast 24 Kilogramm Cannabis beschlagnahmt wurden. Zudem wurden 36 Hochspannungslampen, 36 Transformatoren, 22 Ventilatoren, 6 Rohre, Filter und Extraktionsmotoren sowie 13 Trockennetze sichergestellt. Der Stromzähler wurde „umgangen“, um illegal Energie zu nutzen.
In dem Haus in Santa Eulària gab es zwei Plantagen, eine im Freien mit 46 Pflanzen von 1,20 Metern Höhe und eine im Inneren, mit 29 Pflanzen von über zwei Metern. Zudem wurden 2,8 Kilogramm Marihuana, MDMA, Amphetamine und Kokain gefunden.
Die Staatsanwaltschaft klagt wegen eines Verbrechens gegen die öffentliche Gesundheit und fordert eine Geldstrafe von 326.809 Euro sowie fünf Jahre Haft für jeden der Beteiligten.