Zwei Stipendiaten obliegt es derzeit, schätzungsweise 2.500 Fundstücken aus der Zeit der Römer und Mauren ihre Geheimnisse zu entlocken und anschließend zu katalogisieren. Zumeist handele es sich um Dinge „aus dem alltäglichen Leben“, sagt die technische Leiterin des Denkmalschutzdezernats der Stadt Eivissa, Rosa Gurrea. Also vor allem viele Keramikreste von Amphoren, Krügen und ähnlichen Gebrauchsgegenständen. Dazu auch etliche Knochen von Haustieren, die seinerzeit beispielsweise in Zisternen entsorgt worden waren. Ans Tageslicht traten all diese Fundstücke in den Jahren 2021 und 2022 im Zuge des Umbaus der Calle de la Conquista in der Altstadt Dalt Vila.
Die Stipendiaten, so Gurrea, zeichneten vor allem für die ersten Schritte verantwortlich: Die Fundstücke müssen gereinigt, fotografiert und registriert werden. „Damit können sie anschließend zeitlich eingeordnet werden.“ So richtig interessant werde es in der folgenden Stufe, wenn es darum gehen, die Stücke auf ihren wissenschaftlichen Nutzen hin zu untersuchen. „Ich hatte zuvor nie in einem Labor gearbeitet, aber die Arbeit ist genial“, sagt Josué Lorente, der nach seinem abgeschlossenem Geschichtsstudium erstmals in die Welt der Archäologie eintaucht. Neben arbeitet er an seiner Masterarbeit.
Ob er nach den 300 Stunden Stipendium der Archäologie die Stange halten wird, darf bezweifelt werden. „Es ist eine tolle Aufgabe, aber dieser Bereich ist einer der schlechtbezahltesten in Spanien“, sagt Lorente der Tageszeitung Diario de Ibiza.