Und wer kriegt nun unsere Stimme am 28. Mai?
Mit allen Amtsinhaber:innen der Gemeinden sprachen wir… nur mit einem nicht.
Eivissa
Bürgermeister Rafa Ruiz González (PSOE/FSE-PSOE, im Amt in Koalition mit Podemos)
Der vielbeschäftigte Bürgermeister von Eivissa, Rafa Ruiz, hat es leider als einziger nicht geschafft, sich zu unseren Fragen zu äußern.
Falls sich das noch ändern sollte, reichen wir seine Antworten hier sofort nach.
Bürgermeister Ángel Luis Guerrero Domínguez (PSOE/FSE-PSOE) der Gemeinde Sant Josep de sa Talaia:
1. Die wichtigsten Punkte, die Sie nach Ihrer Wahl erreichen möchten?
Ángel Luis Guerrero: Das Wichtigste ist der (Um)bau der Promenade der Bucht von Cala de Bou, wofür wir 20 Millionen Euro budgetiert haben. Leider ist der Prozess und das Verfahren recht langsam… Auch wichtig ist die totale Umwandlung von Platja d‘en Bossa. Wir sind da noch in den 1980er Jahren stehen geblieben. Das müssen wir modernisieren. Vernünftige Parkplätze, breite, schöne Gehwege… Wir haben bereits damit begonnen und werden die Transformation bis zum Ende der Bucht weiterführen, ein wichtiges Touristengebiet und unser Wirtschaftsmotor. Die dritte Verwandlung wird in Sant Jordi stattfinden. Der Ortskern wird total verändert und modernisiert und zudem Sant Jordi mit Platja d‘en Bossa miteinander verbunden.
2. Was ist wirklich ganz spezifisch in Ihrer Gemeinde, was man sonst in keiner anderen findet?
Ángel Luis Guerrero: Zum Beispiel gratis Parken für zwei Stunden auf den Parkplätzen der blauen Zone. Oder die meist fotografierteste Felsen-Insel „Es Vedrà“.
3. Etwas, das Sie komplett für Ihre Gemeinde und die Menschen (Residenten und Touristen gleichermaßen) ablehnen?
Ángel Luis Guerrero: Der Mangel an Respekt gegenüber unserem Land und Leuten, unserer Kultur, unseren Traditionen… Oder Respektlosigkeit bei unserer Umwelt, so ein Verhalten wie: ich komme aus dem Ausland, habe Geld und tue, was ich will. Ich glaube, das ist das Schlimmste, was ich mir denken könnte.
4. Was macht die Gemeinde für den Tierschutz? Wie sorgt die Gemeinde für bessere Bedingungen im Tierheim oder überhaupt für Tierheime…?
Ángel Luis Guerrero: Seit vier Jahren haben wir eine Abteilung im Rathaus, die sich genau darum kümmert. Denn Tiere oder Haustiere sind Teil unseres Lebens, Teil unserer Familie, um die man sich vernünftig kümmern muss. Wir sprechen dabei auch mit den verschiedenen Tierschutzvereinen, die es auf der Insel gibt. Und wir haben Natura Park als Tierheim-Firma bis 2025 beauftragt, wo die Verpflichtungbesteht, keines der Tiere zu töten, sondern sie zu pflegen und zur Adoption freizugeben. Wir kontrollieren das Tierheim regelmäßig. Auch loben wir Kampagnen zur Katzenkastration aus, wobei wir einen Teil der Kosten übernehmen. Auch hier wird immer wieder kontrolliert und gechipt.
5. Womit überraschen Sie Ihre Wähler:innen?
Ángel Luis Guerrero: Da muss man nichts überraschen. Die Wahrheit muss man sagen… welche Überraschung! Wir sind Menschen des Wortes und müssen uns an die Dinge halten. Vor ein paar Jahren hat niemand geglaubt, dass wir mit dem Haus Lola Schluss machen (Anmerk. der Redaktion: Eine Villa einer reichen Ibizenkerin, in der wilde Partys gefeiert wurden…), jetzt haben wir eine illegale Müllentsorgung in der Cala Tarida, um die wir uns kümmern. Wenn wir sagen, dass wir das beenden, dann machen wir das auch. Und wenn es etwas gibt, dass wir nicht machen können, sagen wir das ebenso. Klar machen, was geht und was nicht.
Bürgermeister Antoni Marí Marí (Partido Popular/PP) der Gemeinde Sant Joan de Labritja:
1. Die wichtigsten Punkte, die Sie nach Ihrer Wahl erreichen möchten?
Antoni Marí: Extrem wichtig zu erreichen wäre für mich, dass wir das touristische Reiseziel, das wir bereits sind, mit einem nachhaltigen Profil für alle Menschen entwickeln. Für verantwortungsbewusste und respektvolle Besucher im Umgang mit der Umwelt, für Familien, Sportler und Naturliebhaber. In Verbindung mit der digitalen und modernen Welt, in der wir heute leben. All dies werden wir erreichen, dank der Förderung aus dem europäischen Fond (Neue Generation), die wir bereits erhalten haben und an dessen Projekt wir schon arbeiten. Denn bis 2024 müssen 50 Prozent fertig sein und bis Ende 2026 dann 100 Prozent des Projekts. Die Tatsache, dass unsere nächste Generation, die Kinder, aber auch Nachbarn, Freunde und alle, die kommen möchten, unsere modernen kommunalen Einrichtungen nutzen können, begeistert mich sehr. Sowie natürlich auch unserer Buchten, Strände, Berge und Dörfer.
2. Was ist wirklich ganz spezifisch in Ihrer Gemeinde, was man sonst in keiner anderen findet?Antoni Marí: Gegenden, in denen du nur das Meer hörst. Denn ein Großteil unseres Tourismus-Angebots bezieht sich auf unsere Natur und die Traditionen. Sant Joan zum Beispiel ist ein ganz spezifischer Ort, um jede Sekunde am besten ohne Uhr zu genießen.
3. Etwas, das Sie komplett für Ihre Gemeinde und die Menschen (Residenten und Touristen gleichermaßen) ablehnen?
Antoni Marí: Es ist bekannt, dass Menschen im Allgemeinen große Auswirkungen auf die Umwelt haben, egal ob Residenten oder Touristen. Deshalb lehne ich ein achtloses Verhalten der Natur gegenüber oder aber unseren Gemeinde-Einrichtungen gegenüber total ab. Es ist nicht nur sehr wichtig, dass man sich um den Ort kümmert, an dem man lebt, sondern auch um den Ort, den man besucht.
4. Was macht die Gemeinde für den Tierschutz? Wie sorgt die Gemeinde für bessere Bedingungen im Tierheim oder überhaupt für Tierheime…?
Antoni Marí: Im Rathaus haben wir eine Verordnung, die die Haltung und den Schutz von (Haus-)Tieren regelt. Auch arbeiten wir Hand in Hand mit der Tierschutzorganisation „Care4Cats“, die sich um Katzen-Kastrationen und -Adoptionen sowie Pflegestellen kümmert. Was mich am meisten besorgt, sind tatsächlich die Katzenkolonien, die wir in der Gemeinde verstreut haben. Da unsere Gemeinde sehr weitläufig ist und die Reproduktion sehr schnell geht, habe ich dieses Problem priorisiert und werde versuchen, die beste Lösung dafür zu finden.
5. Womit überraschen Sie Ihre Wähler:innen?
Antoni Marí: Der Überraschungsfaktor ist ja keiner mehr, wenn man davon erzählt… Das einzige, was ich sagen kann ist, dass Sant Joan seine Essenz, seine Ursprünge beibehalten wird. Und mit aktivem Zuhören, was immer auch die Ziele dann sein mögen, werde ich dafür arbeiten, dass alle die Teil dieser Gemeinde sind, einen Nutzen davon haben.
Bürgermeister Marcos Serra Colomar (Partido Popular/PP) der Gemeinde Sant Antoni de Portmany:
1. Die wichtigsten Punkte, die Sie nach Ihrer Wahl erreichen möchten?
Marcos Serra: Wir haben damit schon begonnen, mit den Reformen in der Stadt Sant Antoni, wie zum Beispiel auch dem „Westend“. Wir werden damit weitermachen, den Ortskern komplett zu sanieren und zu verschönern. Da gibt es noch eine Menge zu tun. Auch werden wir Künstler mit einbeziehen. Und wir haben einige Umbaumaßnahmen vor in Ses Païsses, Can Bonet. Wir sind kurz davor sie öffentlich auszuschreiben. Und wir planen ein Auditorium in Sant Antoni als kulturelles Zentrum. Wo es sein wird, da es gibt es mehrere Optionen, wie zum Beispiel beim Cine Torres, in der Nähe der Kirche, aber das steht noch nicht fest. Das Auditorium soll Theater, Kino, Bauerntanz oder andere Aufführungen oder Veranstaltungen beherbergen. Für die Touristen und Residenten gleichermaßen.
2. Was ist wirklich ganz spezifisch in Ihrer Gemeinde, was man sonst in keiner anderen findet?Marcos Serra: … das Ei des Kolumbus. (Anmerkung der Redaktion: das steht direkt im Kreisel vor dem Yachthafen.)
3. Etwas, das Sie komplett für Ihre Gemeinde und die Menschen (Residenten und Touristen gleichermaßen) ablehnen?
Marcos Serra: Respektlosigkeit gegenüber der Umgebung oder dem friedlichen Zusammenleben mit unseren Nachbarn. Ich persönlich finde es unmöglich, wenn jemand einfach etwas ins Meer oder in die Gegend schmeißt. Ich sammel auch Müll am Strand oder im Meer auf. Das mache ich seit langer Zeit. Wir müssen alle darauf achten, dass unsere Umwelt sauber bleibt.
4. Was macht die Gemeinde für den Tierschutz? Wie sorgt die Gemeinde für bessere Bedingungen im Tierheim oder überhaupt für Tierheime…?
Marcos Serra: Um verlassene Tiere, vor allem Hunde, von der Straße wegzuholen, arbeiten wir mit der Fundació Gossos (einer Stiftung zum Schutz der Hunde) in Sant Rafel zusammen. Bei den Katzenkolonien versuchen wir die Kastration voranzutreiben, damit die Kolonien nicht weiter wachsen. Eigentlich sind wir vier Gemeinden, die versuchen gerade gemeinsam so etwas wie ein Tierheim zu errichten, auch für Katzen. Aber das ist noch in Planung.
5. Womit überraschen Sie Ihre Wähler:innen?
Marcos Serra: Weiterhin verpflichtend und mit Enthusiasmus für das Wohl der Leute in der Gemeinde zu arbeiten. (lacht) Oder endlich mit dem Transformieren des Ortskerns weitermachen, was sich so viele Menschen wünschen. Für Mai gibt es jedenfalls dort eine schöne Überraschung in Sachen Künstler. (Anmerkung der Redaktion: Wir werden darüber berichten.)
Bürgermeisterin Carmen Ferrer (Partido Popular/PP) der Gemeinde Santa Eulària des Riu:
1. Die wichtigsten Punkte, die Sie nach Ihrer Wahl erreichen möchten?
Carmen Ferrer: Es gibt ein sehr spezifisches Programm fürdie Gemeinden. Bei uns wird es sich weiterhin um Umwelt, Recycling, Reinigung und Nachhaltigkeit drehen. Dann kümmern wir uns gerade um die älteren Menschen in unserer Gemeinde, indem wir ein aktives Programm für die ältere Generation gestalten, allerdings generationsübergreifend, damit sich die Identifikation innerhalb der Gesellschaft verbessert. Es kann nicht sein, dass wir ältere Menschen haben, die sich einsam fühlen. Und auch wenn es nicht in der direkten Verantwortung der Gemeinde liegt, werden wir uns mit dem Thema Wohnraum auseinandersetzen müssen. Unsere Idee: Orte zu finden, an denen wir Wohnraum auf Mietbasis fördern. In Katalonien wird das schon gemacht. Unternehmen geben ein Angebot ab, die Wohnraum auf Mietbasis erstellen, wobei die Mieten bezahlbar bleiben. Gerade auch für die jüngeren Leute, ist es zur Zeit sehr kompliziert. Und dieses Thema brennt unter den Nägeln. Weiteres Thema: Talentförderung junger Menschen, neue Unternehmen fördern, Anreize schaffen bei der Kreativität oder Geschäftsideen, damit gute Leute hier eine Chance haben, beruflich durchzustarten. Anreize wie Steuersenkung oder die Reduktion der Anfangskosten, wir helfen bei den ersten Schritten. Dafür haben wir zum Beispiel „club de feina“ (Club der Arbeit) und „ingenión“ (Einfallsreichtum) als Treff, Austausch und Institution gegründet. Von einer Gemeinde erwarte ich, dass ich die Möglichkeit einer guten Betreuung für meine Kinder oder meine Eltern habe und mich beruflich weiterentwickeln kann, auch um meinen Wohnraum bezahlen zu können.
2. Was ist wirklich ganz spezifisch in Ihrer Gemeinde, was man sonst in keiner anderen findet?
Carmen Ferrer: Die Familiars (Kobolde) von Santa Eulària – und der wirkliche Hippie-Spirit.
3. Etwas, das Sie komplett für Ihre Gemeinde und die Menschen (Residenten und Touristen gleichermaßen) ablehnen?
Carmen Ferrer: Respektlosigkeit gegenüber der Umwelt, der Menschen oder des Ortes. Das ist nicht tolerierbar.
4. Was macht die Gemeinde für den Tierschutz? Wie sorgt die Gemeinde für bessere Bedingungen im Tierheim oder überhaupt für Tierheime…?
Carmen Ferrer: Wir sind gerade, was das betrifft, in einer großen Wandlung und setzen uns für das Wohlergehen der Tiere ein. Und das auch nicht allein. Wir wollen einen Ort, wo es den verlorengegangenen Tieren gut geht, sie wieder ihren Besitzern zurückgeführt oder aber zur Adoption freigegeben werden können. Die Sicherheit und Gesundheit der Tiere. Wir haben uns von Can Dog aus triftigen Gründen getrennt, da einiges nicht eingehalten wurde und vorübergehend ein Tierheim-Unternehmen (Natura Park) als Konzessionären beauftragt. Allerdings ist das nur vorübergehend. Es ist wahr, dass Natura Park nicht alle Hunde unterbringen konnte und daher mussten 15 Tiere nach Mallorca, aber nicht um sie zu töten. Das ist vertraglich festgehalten, dass dies weder auf Ibiza, noch auf Mallorca geschieht und wird auch von uns kontrolliert. Wir suchen nach einer permanenten Lösung, immer das Bestmögliche in Sachen Sicherheit und Gesundheit für die Tiere im Auge und das Gesetz respektierend. Es ist leider noch zu früh um darüber zu sprechen, aber es wird eine andere Lösung geben und eine neue öffentliche Ausschreibung.
5. Womit überraschen Sie Ihre Wähler:innen?
Carmen Ferrer: Die Wähler haben die Wahrheit verdient. Diejenigen, die mich kennen und ich würde mir wünschen, dass mich alle kennen, wissen, dass ich direkt sage, wie es aussieht. Wir haben daher auch das Projekt „Digues la teva“ („Sag, was dich bewegt“) ins Leben gerufen, das wir überall als Veranstaltung durchführen. Es soll ein Austausch zwischen Politik und Bürger sein. Die Menschen müssen keine Überraschungen erleben, sondern wissen, was sie erwartet. Sag deine Absichten und höre zu oder erkläre, warum etwas nicht geht.
Formentera – Inselratspräsidentin Ana Juan Torres (PSOE/PSIB-PSOE)
(Seit 2007 bilden auf Formentera Gemeinde (Ajuntament) und Inselregierung (Consell) quasi eine Einheit. Davor gab es schlichtweg keine Inselregierung, die Gemeinde Formentera war abhängig von der Inselregierung Ibizas. Jetzt ist es eine selbst regierende Einheit mit eigener Identität.)
1. Die wichtigsten Punkte, die Sie nach Ihrer Wahl erreichen möchten?
Ana Juan: Ich wünsche mir eine Insel mit einem Gleichgewicht zwischen Tourismus und dem Leben der Bewohner, auf der wir uns weiterhin um unsere privilegierte Natur kümmern und auf der die neuen Generationen ein Lebensprojekt entwickeln können.
2. Was ist wirklich ganz spezifisch in auf Formentera?
Ana Juan: Die kulturelle Vielfalt, die auf Formentera lebenden Menschen aus 66 verschiedenen Nationen, die ein soziales und ökologisches Gewissen haben, und die Insel zu dem Naturparadies machen, das es auch weiterhin sein wird.
3. Etwas, das Sie komplett für Ihre Insel und die Menschen (Residenten und Touristen gleichermaßen) ablehnen?
Ana Juan: Die Angriffe auf die Natur, die .berfüllung und illegalen Partys. Wir kämpfen dagegen an und ergreifen Maßnahmen, um unsere natürlichen Räume zu schützen und zu kontrollieren.
4. Was macht die Insel für den Tierschutz? Wie sorgen Sie für bessere Bedingungen im Tierheim oder überhaupt für Tierheime…?
Ana Juan: Wir haben Kooperationsvereinbarungen mit Tierverbänden und Vereinen wie Acción Francisco und natürlich haben wir auch ein Tierheim, wo respektvoll mit den Tieren umgegangen wird. Wir führen beispielsweise Sensibilisierungskampagnen für die Pflege und den respektvollen Umgang mit Haustieren durch.
5. Womit überraschen Sie Ihre Wähler:innen?
Ana Juan: Die beste Überraschung ist, das zu verteidigen, was man denkt, dabei immer bei sich selbst zu bleiben und mit Aufrichtigkeit und Ehrenhaftigkeit zu handeln.
Wann sind Ausländer wahlberechtigt?
Volljährige ausländische Residenten aus der EU in Spanien als auch Norweger, Isländer und Engländer, die im Einwohnermeldeamt mit Wohnsitz registriert sind (empadronamiento), können bei den spanischen Kommunal- und Europawahlen am 28. Mai teilnehmen. Nur die Ausländeridentitätsnummer, NIE (Número de Identidad de Extranjero) genügt nicht.
Wer das erste Mal wählen will: Man muss sich zuvor ins Wahlregister oder Wählerverzeichnis (Padrón municipal) seiner Gemeinde eintragen lassen und seine Willenserklärung abgeben, dass man von seinem Wahlrecht Gebrauch machen möchte. Der Wahlwille für die Kommunalwahlen können EU-Bürger, online, per Post oder persönlich im Rathaus des Wohnsitzes abgeben.
Zum generellen Wahl-Ablauf – auch am 28. Mai 2023
In Spanien gibt es für die Wahlen einen bestimmten zeitlichen Ablauf: So werden die Wahlen von König Felipe VI. am Montag, 3. April 2023, durch ein königliches Dekret angesetzt, das der Ministerpräsident Pedro Sánchez bestätigt, nachdem der Ministerrat auf seiner Sitzung am Dienstag, den 28. März 2023, darüber beraten hat. Der königliche Erlass wird am Dienstag, 4. April 2023, im Staatsanzeiger veröffentlicht. Der Wahlkampf beginnt am Freitag, den 12. Mai, um 24 Uhr und endet am Samstag, den 27. Mai, um Mitternacht. Der anschließende „Tag zum Nachdenken“ (Día de reflexión) ist dann der 27. Mai. Frei von werbenden Einflüssen der Parteien, sollen die Wähler in Ruhe ihre Entscheidung treffen können. Die Wahllokale öffnen am Sonntag, den 28. Mai, von 9 bis 20 Uhr.
Und welche Parteien und weiteren Kandidaten gibt es?
Die Redaktion übernimmt bei der Vollständigkeit der Anzahl der sich aufstellenden Parteien oder auf deren Programmpunkte keine Gewähr. (Nicht alle Kandidaten standen bis zum Redaktionsschluss und darüber hinaus fest.)
In alphabetischer Reihenfolge:
Ara Eivissa (Guanyem + Esquerra)
Ara Eivissa („Jetzt Ibiza“) ist eine in 2019 gegründete Koalitions-Partei der linksnationalistischen Parteien Guanyem Eivissa und Esquerra Republicana sowie der ökologischen/grünen Partei Equo. Hinzu haben sich schließlich noch die Parteien Mès Mallorca und Mès Menorca gesellt, um sich im Parlament der Balearen zu positionieren.
Für die Gemeinde Sant Josep stellt sich edenfalls Josep Antoni Prats als neuer Bürgermeister auf. Er will für eine ausgewogene Verteilung der Ressourcen in der Gemeinde sorgen.
Und für die Gemeinde Eivissa stellt sich für das Bürgermeisteramt Joan Ribas zur Wahl.
Der Zusammenschluss steht nach eigenen Aussagen für progressiv, ökologisch, Insel-nah, weil tief mit dem Archipel verwurzelt, und links. Das Wahlprogramm: Verteidigung der Insel in all seinen Facetten. Der Mensch im Mittelpunkt, junge Menschen auf der Insel halten, Gleichberechtigung, mehr Lebensqualität und verbesserte Lebensbedingungen, Kampf gegen den Klimawandel, Bürgernähe und Solidarität, Gerechtigkeit sowie die Inselkultur.
Weitere Informationen auf Spanisch und Katalanisch unter:
www.facebook.com/guanyem.eivissa
Ciudadanos (Cs Ibiza/Eivissa)
Ciudadanos (Bürger) ist eine spanische politische Partei, die 2006 als Regionalpartei in Barcelona gegründet wurde und seit 2015 in ganz Spanien politisch aktiv ist. Der vollständige Name der Gruppierung lautet offiziell „Ciudadanos – Partido de la Ciudadanía” (Partei der Bürger). Parteivorsitzender ist seit der Gründung Albert Rivera. Die politische Ausrichtung ist zentristisch, liberal, laizistisch und pro-europäisch. Sie entstand damals als Gegenbewegung zum katalansichen Nationalismus. Inzwischen stellt sie im katalanischen Parlament die stärkste Fraktion und führt die Opposition an. Die übergeordneten Ziele des Wahlprogramms sind folgende: Transparenz, liberaler Feminismus, demokratische Regeneration und Korruptionsbekämpfung, Wiederaufbau der mittleren und Arbeiter-Klasse, Vereinigung und Gleichheit aller Spanier, größerer Protagonismus Spaniens in der Welt und Bekämpfung des Terrorismus sowie Reformen, um Spanien wirtschaftlich zu stärken.
Cs Ibiza/Eivissa hat eine Unterseite, die mit der der Ciudadanos verknüft ist. Weitere Informationen auf Spanisch unter:
http://baleares.ciudadanos-cs.org/tag/cs-ibiza
MC EPIC Ibiza
Movimiento Ciudadano EPIC Ibiza ist ursprünglich eine Bürgerbewegung, die als politische liberale Partei auf Ibiza Ende 2012 gegründet wurde. Zu den Kommunalwahlen 2015 stellte sie sich für das Balearen-Parlament, die ibizenkische Inselregierung und in den Gemeinden Eivissa, Sant Josep sowie Santa Eulària auf. Bisher ein Ratsmitglied im Rathaus der Gemeinde Eivissas.
Die übergreifenden Wahlthemen sind: Lebensqualität, Bildung, Gesundheit, Umwelt und Sauberkeit, Wohnraum. Leitspruch: Für Menschen, die Ibiza lieben.
EPIC hat folgende Ziele: Eine politische Alternative zu bieten, die Vielfalt und Mehrparteienpartnerschaften garantiert und eine stärkere Bürgerbeteiligung fordert. Eine nachhaltige Inselentwicklung und Erhaltung ihrer Ressourcen. Nach effektiven, praktikablen, intelligenten und einvernehmlichen Lösungen suchen für wichtige Fragen und Probleme, die die Insel im Allgemeinen und jeden Einzelnen betreffen.
Die vorrangigen Maßnahmen konzentrieren sich auf die Lebensqualität der Bewohner der Insel Ibiza. Das Erreichen der gesetzten Ziele muss moralisch korrekt erfolgen. Effektives und verantwortungsbewusstes Management und Bekenntnis zu den Wählern: Erfüllung eingegangener Verpflichtungen. Politische Erneuerung: Eine ständige Reform der Positionen ist notwendig, um Ideen und Menschen zu regenerieren. Sprachliche Pluralität auch als Amtssprache.Weitere Informationen unter:
www.facebook.com/movimientociudadanoEPIC
Podemos
Podemos (übersetzt „Wir können“) ist eine spanische linkspopulistische Partei, gegründet im Frühjahr 2014 und hervorgegangen aus der Bewegung „15-M“ (Proteste in Spanien 2011/2012). Parteivorsitzender war seit der Gründung bis Mai 2021 Pablo Iglesias Turrión, aktuell besetzt von Ione Belarra.
Podem Eivissa oder Podemos Ibiza haben auf ihrem Wahlprogramm unter anderem folgende Themen stehen: Umwelt – Energiewende – Lärmschutz, Gleichheits- und Geschlechterkompetenzen, Gesundheit, gerechte Rentenangleichung/Basis-Rente (Renteneintritt mit 60 und 35-Stunden-Arbeitswoche), Kampf gegen Korruption, Tourismus-Sektor limitieren und Kontrollen gegen die illegale Ferienvermietung, Wohnsituation.
Weitere Informationen auf Spanisch und Katalanisch unter:
https://eivissa.podemos.info
PP (Partido Popular)
Die spanische Volkspartei eine konservative und christdemokratische politische Partei in Spanien, die sich allgemein „Spanien in Freiheit“ auf ihre Fahnen geschrieben hat. Sie ging 1989 durch Umbenennung aus der 1976 von Manuel Fraga Iribarne (einem früheren Innenminister und Minister für Tourismus während der Franco-Diktatur) gegründeten rechtskonservativen Volksallianz „Alianza Popular“ (AP) hervor. Parteivorsitzender war von 2004 bis 2018 Mariano Rajoy, bis 2022 Pablo Casado und aktuell ist es Alberto Núñez Feijóo.
Für die Gemeinde Eivissa geht der Politiker-Kandidat Rafa Triguero mit seinem Team an den Start.
Für die Gemeinde Sant Josep und das Bürgermeisteramt kandidiert Vicent Roig mit Unterstützung der neuen Partei „Alternativa Insular“ (s. dazu Proposta per Eivissa PxE)
Für Ibiza hat die „PP“, die sich selbst auch als einzige zentrumsreformistische und liberale Partei auf Ibiza sieht, folgende Themen auf der Agenda: Tourismus und Wettbewerbsfähigkeit, Umwelt und Nachhaltigkeit, Wohnraum, Land und Infrastruktur, Verwaltungsreform, mehr Bürgerbeteiligung, Bildung, Kulturerhaltung und -förderung, Gesundheit und soziale Dienste.
Hier geht’s zu den aktuellen Regierungsaufstellungen der Gemeinden:
http://ppeivissa.org/grupos-institucionales/ayuntamientos/
Proposta per Eivissa (PxE)
Proposta per Eivissa („Vorschlag/Alternative für Ibiza“) ist ein Ableger für Ibiza und Formentera und Koalitionspartner der Partei „Proposta per les Illes“ („Vorschlag/Alternative für die Inseln“) oder einfach „El Pi“/“El Pi Eivissa“. El Pi ist eine zentral-rechts-liberale autonome Partei der Balearen, die im November 2012 aus der Fusion mehrerer nationalistischer und rationalistischer Parteien gebildet wurde: Convergència per les Illes, der Lliga Regionalista de les Illes Balears, der Unió Menorquina und Es Nou Partit. Parteivorsitzender ist seit der Gründung Jaume Font Barceló. Seit Neuestem ist unter diesem Dach auch die „Alternativa Insular“ (Insel-Alternative) mit Parteivorsitzenden Vicent Torres Ribas (Vicent Jordi) vertreten, die für Sant Josep eine Koalition mit der PP eingehen, um die Bürgermeister-Wahl zu unterstützen.
Einige Wahlprogramm-Punkte der PxE: Mehr Wohnraum, jedoch nicht zu Lasten der Natur – Stadtplanung, Umwelt – Sauberkeit, Gleichheit der Geschlechter, Bildung – mehr Schulen, Gesundheit – mehr Krankenhäuser und Personal, mehr Altenheime und Betreuungszentren für Behinderte. Ein Tourismusmodell, das für alle auf Ibiza respektvoll ist, Sozialpolitik, wie Drosselung der Drogen und Mobilität.
Weitere Informationen unter:
www.facebook.com/PropostaxEivissa
PSOE (FSE-PSOE)
Hierbei handelt es sich um die spanische sozialistische Arbeiterpartei. Sie ist eine mitte-links stehende politische Partei Spaniens, die seit 1879 (unter dem jetzigen Namen seit 1888) besteht und damit die älteste Partei Spaniens darstellt. Die PSOE versteht sich als sozialdemokratische Partei. Parteivorsitzender ist derzeit Pedro Sánchez Pérez-Castejón und spanischer Ministerpräsident seit 2018.
Auf den Balearen nennt sich diese Partei: Partit dels Socialistes de les Illes Balears (PSIB-PSOE), die Sozialistische Partei der Balearen. Sie wurde 1913 als „Balearische sozialistische Föderation“ gegründet. Kein Wunder also, dass sie sich auf Ibiza FSE-PSOE (Federació Socialista d’Eivissa) nennt. Folgende Partei-Programmpunkte sind für Ibiza nach wie vor relevant: Die Gleichstellung der Frau/Emanzipation, Gewalt im Haushalt, Verteidigung des Sozialstaats und der sozialen Rechte, Privatisierungsstopp öffentlicher Dienstleistungen, institutionelle Reformen und demokratischer Radikalismus, um eine Bürgerbeteiligung zu stärken, öffentliche Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Bekämpfung der Ausbeutung von Arbeitskraft und die Verteidigung der Rechte der Arbeitnehmer, Gewährleistung von Mindestlöhnen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, ein ausgewogenes Wirtschaftsmodell, solidarisch und nachhaltig aus Sicht von Land, Umwelt und Energie.
Weitere Informationen auf Spanisch unter:
www.psoeeivissa.es
Für Sant Antoni gilt die Koalition PSOE-Reinicia mit Reinicia Sant Antoni
http://reiniciasantantoni.info
VOX
VOX (lateinisch für „Stimme“) ist eine konservative, nationalistische und rechtspopulistische Partei in Spanien, die im Dezember 2013 von früheren Mitgliedern der Partido Popular (PP) gegründet wurde. Sie lehnt die Autonomierechte der spanischen Regionen ab und strebt stattdessen eine zentralistische Verfassung an. Parteivorsitzender ist Santiago Abascal Conde. Zur politischen Ausrichtung gehört ebenso Antifeminismus (sie fordert unter anderem die Aufhebung von Gesetzen zu Gewalt gegen Frauen), eine ablehnende Haltung gegenüber Schwangerschaftsabbrüchen und gleichgeschlechtlichen Ehen, Konservatismus und Wirtschaftsliberalismus.
Zwei Kandidaten stehen für Ibiza fest:
Für die Gemeinde Eivissa kandidiert um das Bürgermeisteramt Héctor Delgado und für das Amt des Inselratspräsidenten Jaime Díaz de Entresotos.
Ziele und Forderungen der Partei sind unter anderem: Reformen in Verwaltung, Wirtschaft und Soziales. Aufstockung der Polizei, besserer Grenz- und Küstenschutz, strengeres Einwanderungsgesetz, strengere Überprüfung des Gesundheitszustandes von Immigranten und Rückführung der illegalen Einwanderer, mit eigener Kostenübernahme. Weitere Informationen auf Spanisch unter: www.voxespana.es/baleares
Gent por Formentera (GxF)