Und mit Blick hinter die Kulissen… eine Zusammenfassung auf Deutsch einiger Punkte des Interviews mit dem Inselratspräsidenten Vicent Marí Torres.
Eine letzte Frage: Was bedeutet die neue „Modifikation 2“ des PTI (Plan Territorial Insular, Gebietsplan der Insel) von Eivissa für die Insel und warum ist die zweite Änderung gut für ibizenkische Familien?
Vicent Marí: Der Territorialplans PTI ist das wichtigste urbanistische Instrument der Insel, um sie zu schützen. Der wurde 2005 durch gewunken. Dann kam die erste Änderung in der letzten Legislaturperiode 2019, mit dem Formfehler, dass die verschiedenen Sektoren dazu nicht konsultiert wurden. Also, soziale Vereine und all diejenigen, die dazu eine Meinung haben wurden nicht dazu befragt. Wir haben uns daraufhin mit den Kollektiven zusammengesetzt und eine zweite Modifikation ausgearbeitet.
Der neue Inhalt passt sich unter vielen anderen Punkten an die Familienrealität der Insel an und ermöglicht, Übertragungen zwischen direkten und linearen Familienmitgliedern vorzunehmen. Zuvor konnten Neffen, Enkelkinder oder Brüder die Familien-Finca nicht übertragen, es blieb die einzige Möglichkeit, sie an Externe zu veräußern. Es muss auch nicht mehr die Legalität des Gebäudes bewiesen werden, um ein Grundstück zu trennen, wenn alles ordnungsgemäß vermerkt ist. Allerdings werden die Konstruktionen, die (weiterhin) nicht in Ordnung sind, keinesfalls legalisiert.
Die landwirtschaftliche und handwerkliche Welt wird durch diesen neuen Gesetzestext einen bemerkenswerten Aufschwung erhalten. Er ermöglicht es professionellen Landwirten jetzt wesentlich leichter, ergänzende landwirtschaftliche Aktivitäten durchzuführen, wie spezielle, erarbeitete Produkte mit ihren Ernten (wie Hierbas Ibicencas, Kuchen, Marmelade) um ihre Betriebe rentabel zu gestalten.
Das hat den Nebeneffekt: Wenn die Bauernhäuser gepflegt sind, erhalten wir somit gleichzeitig unsere typische Landschaft.
Zudem soll der Zusammenhang zwischen Tourismusaktivität, Konstruktionsdruck auf dem Land und Spekulation eingedämmt werden. Damit ist die Möglichkeit von bis zu 11.000 Häusern touristisch auszunutzen ausgeschaltet. Alles, was gebaut wird, ist für Wohnhäuser bestimmt. In alten Bauernhäusern darf vermietet werden, wenn die Eigentümer dort leben, können sie maximal drei Zimmer für maximal 60 Tage vermieten. So generieren sie Einnahmen, die sie fürs Haus und die Wartung der Umgebung einsetzen können. Aber dies ist ausdrücklich keine schnelle touristische Vermietung
In Bezug auf die Energieeffizienz werden alle neuen Häuser oder solche, die einer umfassenden Sanierung unterzogen werden, ob auf städtischem oder ländlichem Gebiet, verpflichtet sein, Wasserwiederverwendungssysteme zu installieren, einschließlich einer kleinen Aufbereitungsanlage. Weiterhin verpflichtend ist ein Energieausweis, der sicherstellt, dass der Bau so nachhaltig wie möglich ist. In Bezug auf die Solarisierung der Dächer von Land- oder Bauernhäusern, können diese auch auf dem Boden installiert werden und zählen nicht zu den Gebäudeparametern.
Ein anderer ganz neuer Punkt: Der Schutz des Nachthimmels. Die Änderung des PTI enthält eine neue Verordnung gegen Lichtverschmutzung auf der Insel. Die Nacht soll dunkel bleiben.
Anmerkung der Redaktion zum PTI:
Auch landwirtschaftliche Ausbildungsaktivitäten würden durch die Modifikation 2 gefördert. Die landwirtschaftlichen Strukturen sollen nicht mehr an urbanen Parametern gemessen werden, was die „Baubarkeit“ einer Finca (Bauernhauses) positiv beeinflusst, und sie müssen auch nicht dieselben Parameter durchlaufen, wie bei normalen (Wohn-)Häusern.
Die genehmigte Änderung des PTI ziele auch darauf ab, den öffentlichen Parkplätzen einen stärkeren Aufschwung zu verleihen. Legale Parkplätze mit Umweltparametern in der Nähe von Stränden und Orten von touristischem Interesse werde erleichtert, sofern das Land eine Mindestfläche von 15.000 Quadratmetern habe. Auch werde den Gemeinden die Einrichtung von Park-and-Ride-Parkplätzen erleichtert, die an städtischen Zentren angeschlossen und für die öffentliche Nutzung in allen Übergangsbereichen zugänglich sind. Alle müssen Photovoltaik-Solarmodule haben, so der Plan.
Und die Änderung des PTI umfasst überdies per Gerichtsbeschluss den Küstenschutz in sieben Sektoren von Sant Antoni und Sant Josep: Insgesamt 60.000 Quadratmeter Küstenland werden so für unbebaubar erklärt.
Und hier die geschnittene Langfassung auf Spanisch. (Wer auf den Youtube-Link geht, der kann sich die Übersetzerfunktion anklicken.)
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In Spanien gibt es für die Wahlen einen bestimmten zeitlichen Ablauf: So werden die Wahlen von König Felipe VI. am Montag, 3. April 2023, durch ein königliches Dekret angesetzt, das der Ministerpräsident Pedro Sánchez bestätigt, nachdem der Ministerrat auf seiner Sitzung am Dienstag, den 28. März 2023, darüber beraten hat. Der königliche Erlass wird am Dienstag, 4. April 2023, im Staatsanzeiger veröffentlicht. Der Wahlkampf beginnt am Freitag, den 12. Mai, um 24 Uhr und endet am Samstag, den 27. Mai, um Mitternacht. Der anschließende „Tag zum Nachdenken“ (Día de reflexión) ist dann der 27. Mai. Frei von werbenden Einflüssen der Parteien, sollen die Wähler in Ruhe ihre Entscheidung treffen können. Die Wahllokale öffnen am Sonntag, den 28. Mai, von 9 bis 20 Uhr.