
„Ergänzung zur aktuellen Meldung über den Anstieg des Meeresspiegels in der Juli-Ausgabe“
So ambitioniert das neue Klimagesetz der Balearen auch werden mag – eine Handvoll kleiner Inseln im Mittelmeer werden den Anstieg der Weltmeere alleine nicht stoppen. Die Webseite sealevel.climatecentral.org zeigt eine von internationalen Wissenschaftler*innen ermittelte Prognose für den globalen Anstieg des Meeresspiegels.
Im Herbst 2020 kehrte das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“ von der bisher größten Arktis-Expedition zurück. Nie zuvor wurden so viele Daten über den Nordpol erhoben. Das Zwischenfazit der Auswertungen: Das Eis ist nicht ewig – die Eisschicht im Sommer halbierte sich in den vergangenen 130 Jahren. Im Winter waren die Temperaturen laut Expeditionsleiter Markus Rex „rund 10 Grad höher“ als bei früheren Forschungsreisen. Laut dem Forscher stehen wir kurz vor dem „Kipp-Punkt zum irreparablen Verschwinden des Sommer-Eises in der Arktis“, was eine globale Kettenreaktion der beschleunigten Erderwärmung und einen starken Anstieg der Meeresspiegel auslösen könnte. Hinzu kommt: „Statt des Maximums der Ozon-Konzentration fand sich im April 2019 dort stellenweise fast gar kein Ozon mehr wieder“, so Rex. „Die Dicke der Ozonschicht über der Arktis ist dadurch phasenweise um mehr als die Hälfte reduziert worden.“ Das Team der Polarstern ist sich einig: Es reicht nicht, immer neue, noch ambitioniertere Klimaziele zu stecken. „Wir müssen handeln, und zwar jetzt.“